poldi79
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich weiß, dass eine Listeriose eine wirklich seltene Erkrankung ist und anders als in meiner ersten SS habe ich (35. SSW) dieses Mal auch eigentlich alles gegegessen (bis natürlich auf Rohmilch und -fleischprodukte). Stöbert man jedoch im Internet, so gewinnt man nach einer halben Stunde den Eindruck, dass ja praktisch jede zweite Speise damit verdorben ist. Ich habe seit Donnerstag Magen-Darm-Probleme: Meine Schwiegermutter hatte uns üppig bekocht; danach gings los mit Magenschmerzen und Übelkeit, auch über Nacht (aber weder Durchfall noch Erbrechen). Samstag war dann eigentlich wieder okay, aber gestern abend wurde mir plötzlich wieder übel und ich bekam Durchfall. Heute morgen schmerzt mein Magen noch und fühlt sich flau an. Gestern Abend ging es los, nachdem ich ein Käsebrot gegessen habe (waren Goudascheiben, die erst ein paar Tage offen sind. Der Rand war nur irgendwie etwas heller, wo ich nicht weiß, ob das normal ist. Habe die Rinde und den helleren Rand großzügig weggeschnitten). Da ich gelesen habe, Listeriose geht mit grippeähnlichen Symptomen einher, die nach 3 - 70 Tagen (im Schnitt 3 Wochen) auftreten, kann es ja eigentlich auch nicht der Käse gewesen sein, oder? Meine eigentliche Frage ist, wann denn ein Anlass gegeben ist, nach Listerien zu suchen (Blut, Stuhl oder wo?). Ich habe Anfang der SS meinen neuen Hausarzt mal auf dieses Thema angesprochen und er hat nur abgewunken und gesagt, er habe in 30 Jahren noch keinen Fall gehabt. Meine vorherige Hausärztin hat in der ersten SS ähnlich reagiert und meine Frauenärztin wird mich, wenn ich sie am Dienstag frage, wieder als Panikpatientin benennen... In meinem Schwangerschaftsratgeber steht, man solle sich bei grippeähnlichen Symptomen beim Arzt vorstellen und auf Listerien untersuchen lassen. Das ist doch vor dem Hintergrund lächerlich, zumal jeder von uns mal Halsweh und Erkältungssymptome hat! Aber ist doch auch klar, dass man bei so etwas diffusem Angst hat, das Kind zu verlieren, gerade wenn man es schon bis in die 35. SSW geschafft hat. Ich nehme übrigens seit 11 Tagen Eisentabletten (Tardyferon retard). Können die sich auch erst jetzt in den letzten Tagen auf Magen und Darm auswirken? Danke und viele Grüße poldi79
Hallo, es ist richtig, dass es sich um eine extrem seltene Erkrankung handelt. Selbst habe auch ich in mehr als 20 Jahren keinen einzigen Fall erlebt. Deshalb wird die Diagnostik - die immer sehr umfangreich und auch sehr schwierig in der Nachweisbarkeit ist - wirklich nur bei klinisch begründetem Verdacht veranlasst. Ja, Eisen kann auch am Ende zu entsprechenden Beschwerden führen. VB
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