Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Bluni, ich weiß, dass Sie in Anästhesie-Fragen sehr zurückhaltend sind. Allerdings ist meine Mutter auch Anästhesistin im Krankenhaus, wo meine OP um den 20.7. geplant ist und ich möchte sie ungern fragen, da ich mir etwas doof vorkomme. Folgendes: bei mir wurde vor zwei Tagen eine Arthroskopie durchgeführt, da Verdacht auf einen geschädigten Meniskus bestand, der da ja hätte entfernt werden können. Nun hat sich bei der Spiegelung allerdings herausgestellt, dass der Meniskus intakt, aber das vordere Kreuzband fast völlig abgerissen ist und sobald wie möglich operiert werden muss, da von Folgeschäden auszugehen ist, wenn man nichts macht. Mein Irrglaube war, dass nach der Spiegelung alles in Ordnung sein würde. Wegen Thrombosegefahr sollte ich ja die Pille absetzen. Das habe ich zwei Wochen vorher auch gemacht. Leider habe ich dann nicht mehr verhütet, da ich nicht von einem Eisprung von 11 Tagen nach Einsetzen der Regel ausgegangen bin bzw "Alles-oder-Nichts-Prinzip". Theoretisch könnte es aber sein. Was kann ich denn jetzt machen? Wäre im Falle einer Befruchtung eine Lokalanästhesie weniger gefährlich? Ich muss ja selbst, wenn ich ab jetzt verhüte, die nächste Mens abwarten und kann gleichzeitig die OP nicht aufschieben. Ein missgebildetes Kind möchte ich aber nach zweimaliger Triploidie (20.Woche und 10.Woche), jeweils männlich, auch nicht riskieren. Ich weiß, ich hätte verhüten können, aber ich habe wirklich nicht mit einer dringenden OP gerechnet! Man sagte mir, dass die Ruptur eh schon veraltet ist und ich nicht länger warten soll. Außerdem habe ich eine anderthalbjährige Tochter und muss mich auch nach meinem Mann richten.Wissen Sie einen Rat? Ich traue mich sonst niemanden fragen. Vielen DAnk für Ihre Antwort! mfg
Hallo, so, wie es sich anhört, ist dieses wohl keine Notfalloperation, bei der es also nicht genau auf den Tag anzukommen scheint. Insofern ist es dann am sichersten, den Zeitpunkt abzuwarten, zu dem mit einem Test oder eine Blutuntersuchung eine Schwangerschaft mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Nachdem dieses erfolgt ist, kann dann auch die Operation unbedenklich durchgeführt werden. Hier ist es am sinnvollsten, wenn sich Operateur und Frauenärztin/Frauenarzt kurzschließen. Im Übrigen ist es bei einer eindeutig blutigen Operation immer anzuraten, die Pille in etwa 6 Wochen vorher und nachher abzusetzen, um das Risiko thromboembolischer Ereignisse zu reduzieren. Wenn Ihre Mutter selbst Anästhesistin ist, wird sie Ihnen bestätigen können, dass z.B. eine Lokalanästhesie im Sinne einer Spinalanästhesie bei solchen Operation auch in der Schwangerschaft ohne Bedenken möglich ist. Wenn eine Operation unumgänglich ist und eine Schwangerschaft vorliegt, werden in aller Regel die Narkosemittel gewählt, für die die meisten Erfahrungen hinsichtlich Unbedenklichkeit vorliegen. VB