Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Karpaltunnel?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Karpaltunnel?

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 38. SSW. Seit einiger Zeit schlafen mir nachts regelmäßig die Hände ein: Wenn ich auf der linken Seite liege, die rechte Hand, bzw. vice versa. Sobald ich aufwache und die Hand schüttele oder umlagere, ist es nach etwas Kribbeln und einigen Sekunden wieder vorbei, aber sobald ich mich rumdrehe, kann ich fast schon darauf warten. Nicht, daß es mich übermäßig stört. Ich will nur vermeiden, daß es etwas ist, was NICHT mit der Schwangerschaft vorbei geht. Kann das ein schwangerschaftsbedingtes Karpaltunnel Syndrom sein? Ödeme hab ich eigentlich überhaupt nicht. Höchstens, daß früh der Ehering etwas fester sitzt, aber das geht im Laufe des Tages weg. Mein Blutdruck war bei allen letzten Untersuchungen bei 110/60 oder 110/70. Vielen Dank für Ihre Antwort, Zephyr


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, die Schwangerschaft ist ein wichtiger auslösender Faktor für die Erstmanifestation eines Karpaltunnelsyndroms (KTS) oder für eine Verschlechterung vorbestehender Beschwerden. Mindestens 7%aller Schwangeren leiden an Empfindungsstörungen in den Händen (Schwangerschaftsparästhesien) Ein KTS kann sich auch erst nach der Entbindung und insbesondere bei stillenden Müttern entwickeln. Bei letzteren wurde eine verzögerte Rückbildung der Sensibilitätsminderung beschrieben. Andererseits zeigt sich aber auch ein rasches Abklingen der Symptome nach dem Abstillen. Die Mehrzahl der Patientinnen zieht Untersuchungen zufolge wegen der erheblichen Beschwerden und anhaltender sensibler Defizite die operative Behandlung dem Abwarten vor. Diese Ergebnisse zeigen, dass die von manchen Fachvertretern noch geäußerte Auffassung, dass sich nach der Entbindung operative Maßnahmen erübrigen würden, nicht immer haltbar ist. Darüber hinaus zeigten weitere Untersuchungen, dass nach einer Latenzzeit von 2-16 Jahren erneut Symptome auftreten können, so dass letztlich eine Operation unumgänglich wurde. Dieses ist eine Zusammenfassung aus der Fachzeitschrift „Der Gynäkologe“, 2001; 34:173–174 Wie im Einzelfall am besten vorzugehen ist, sollte dann mit den Ärzten vor Ort besprochen werden. VB


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