Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kann FTMV durch

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kann FTMV durch

feniliro

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, bedingt durch meine Vorgeschichte habe ich in dieser Schwangerschaft in der 15. SSW einen FTMV erhalten. Vorgeschichte: In meiner letzten Schwangeschaft (2009) wurden meine Zwillinge 24+1 SSW geboren. Gott sei Dank geht es ihnen heute prima und sie haben nichts zurückbehalten. Trotzdem möchte man das natürlich auf keinen Fall wiederholen. Damals war die Schwangerschaft allerdings von Anfang an kompliziert. Viele Blutungen, teilweise Sturzblutungen - eine sich immer weiter verkürzende Zervix und schlussendlich unaufhaltsame Wehen. Ich lag zum Zeitpunkt der Geburt auch schon 4 Wochen stationär im Krankenhaus.Eine richtige Ursache für die Frühgeburt konnte nicht ermittelt werden. Vermutet wurde aber, dass durch diese starken Blutungen irgendwelche biochemischen Prozesse in Gang gesetzt wurden die nicht mehr aufzuhalten waren Ich hatte in dieser Schwangerschaft bis jetzt keine Probleme. Bei mir wurde aber vorsorglich der frühe totale Muttermundverschluss vorgenommen. Mit selbst auflösenden Fäden - falls das relevant ist. Ich bin heute in der 22+3 SSW und habe seit etwa 2 Wochen Übungswehen. Zumindest denke ich, dass es welche sind: Schmerzlos (ich fühle eben das Zusammenziehen der Muskeln und der Bauch wird hart) und so ca. 5 Mal am Tag. Zusätzlich ziept und zwickt es auch mal. Aber nicht unbedingt gleichzeitig mit dem Hartwerden. Ohne meine Vorgeschichte würde ich das als völlig normal abtun und mir keine Sorgen machen. Jetzt nähere ich mich aber so langsam dem Geburtstermin vom letzten Mal und bin deshalb etwas beunruhigt. Im Arztbrief nach der OP stand, dass eine Zervixlängenmessung nach der OP nicht mehr sinnvoll ist, da eine Verkürzung nach dem Verschluss nicht mehr als Indikator für eine drohende Frühgeburt zu werten ist. Falls der Bauch öfters hart wird, kann der Frauenarzt unter Spiegeleinstellung lediglich nachsehen ob der Muttermund noch zu ist oder nicht. Ich kann ja jetzt aber nicht alle paar Tage zum Arzt gehen um das Überprüfen zu lassen. Deshalb nun meine eigentliche Frage: Für wie wahrschenlich halten Sie es, dass sich ein FTMV lediglich durch Übungswehen öffnet? Wie kann man denn überhaupt feststellen ob das Übungswehen oder Vorwehen sind? Ich nehme übrigens schon 600mg Magnesium täglich. Sorry für den langen Text. Vielen Dank schon mal im Voraus für eine Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, zunächst einmal wird es vor der 36.SSW keine "Übungswehen" geben, sondern entweder klinisch nicht bedeutsame Kontraktionen, die bei Anstrengung verstärkt auftreten oder eben vorzeitige Wehen. Bei ersteren wird es in aller Regel keine Folgen haben; aber, das kann selbstverständlich für Ihre persönliche Situation nur ein Facharzt vor Ort einschätzen. Liebe Grüße VB


Bela66

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Hallo, auf die medizinisch-technische Frage kann Dir Doc Bluni bestimmt eine (beruhigende) Antwort geben. Ich wollte aber anregen, dass Du auch mental gegen die vorzeitigen Wehen vorgehst. Hebammen betonen, dass eigentlich alle Frühgeburtsbestrebungen und vorzeitigen Wehen auch eine seelische Komponente haben (Angst zum Beispiel). Und sie beklagen, dass Ärzte hierauf leider überhaupt nicht eingehen und hier auch wenig Ideen zur Abhilfe haben. Es ist aber wichtig, eventuelle vorzeitige Wehen auch mental anzugehen, oder besser: sie sogar von vornherein zu vermeiden. Was sehr gut hilft: Alles, was Angst und innere Unruhe löst. Das kann geistiges Heilen sein (da geht's nicht um Geister, sondern um den erstaunlich großen Einfluss der seelischen Gestimmtheit auf den Körper) oder auch tägliches, ca. 40minütiges Meditieren (senkt wissenschaftlich nachgewiesen schon nach kurzer Übungszeit den Angstlevel und entspannt die übererregte Muskulatur - auch die der Gebärmutter!). Zwei Buchtipps: Anne Höfler: Open Hands, Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation. Bei beiden Methoden geht es darum, das verlorene Vertrauen (dass alles sich entspannt und es keine vorz. Wehen geben wird) wiederzugewinnen. Das ist oft wirksamer als jede Cerclage oder irgendwelche Medikamente. LG


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