Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Kaiserschnitt?!

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Frage: Kaiserschnitt?!

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin infolge eines Autounfalls auf dem linken Auge blind. Jetzt wurde mir von meiner Hebamme geraten, bei der Geburt meines Sohnes (Juli 2007) einen Kaiserschnitt machen zu lassen. Da das Risiko einer Hornhautablösung bestünde und ich dieses Risiko doch vermeiden soll. Es bestünde noch die Möglichkeit einer Zangengeburt. Was raten Sie mir? Vielen Dank im Voraus!! Ramona


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Ramona, ich glaube, dass die Hebamme da etwas durcheinander bringt. Es gibt immer noch das Gerücht, dass bei Kurzsichtigkeit ein Kaiserschnitt durchgeführt werden müsste, aber auch dafür gibt es bisher keine wissenschaftliche Begründung. Für reine Blindheit gibt es meines Wissens schon gar keine generelle Empfehlung zu einem Kaiserschnitt. Zum Problem der Kurzsichtigkeit und/oder Netzhautablösung und dessen Konsequenz für den Entbindungsmodus lässt sich folgendes sagen: Häufig wird die Empfehlung ausgesprochen, dass Frauen mit extremer Kurzsichtigkeit oder Problemen der Netzhaut unter der Geburt nicht pressen dürften oder man einen primären Kaiserschnitt empfehlen müsste. Zu dieser Frage gibt es allerdings zwei sehr hilfreiche Quellen, die man dazu nennen sollte: Als erstes wäre dieses die Augenklinik der Charité in Berlin, die eine solche Auffassung nicht nachvollziehen kann: nachzulesen unter http://www.dog.org/1999/abstract99/422.html Fazit dort ist: “In dem untersuchten Kollektiv fanden sich repräsentative Schweregrade myoper Degeneration( =Kurzsichtigkeit). Nach natürlicher Entbindung waren weder Lochbildung, Blutungen noch Netzhautablösungen zu beobachten. Aus ophthalmologischer (augenärztlicher) Sicht sind Einwände gegen eine natürliche Entbindung bei myopen Schwangeren nicht begründbar. In einer Arbeit von Gabriele Beata Kuba, Peter Kroll; Zentralblatt für Gynäkologie, 1998, 120, Seite 406-412 "Gibt es Indikationen zur Interruptio (Schwangerschaftsabbruch) oder Sectio caesarea bzw. Kontraindikationen gegen eine Spontangeburt bei ophthalmologischen Erkrankungen (= Augenerkrankungen)? Kasuistik und Übersicht" Zitat: "Die meisten in den letzten Jahren erschienenen Publikationen kommen jedoch zu einem gegenteiligen Ergebnis. In der Literatur wurde noch kein Fall beschrieben, bei dem während einer normalen oder komplizierten Entbindung eine Ablatio retinae (Netzhautablösung) aufgetreten wäre. Auch in einer 1975 von Schenk durchgeführten Umfrage wurde kein einziger Fall mitgeteilt. Der Autor, ebenso wie Funk, vertritt die Meinung, daß sowohl hochmyopen (stark kurzsichtigen) als auch zur Ablatio retinae prädisponierten Frauen (Frauen die zur Netzhautablösung neigen oder ein erhöhtes Risiko hierfür haben) eine Schwangerschaft und eine vaginale Entbindung zuzumuten ist, und daß durch verbesserte Operationstechniken bei Netzhautablösung keinerlei Indikation zur Abruptio besteht [ 18, 571. Auch Sunness und Landau befürworten eine normale vaginale Entbindung bei Patientinnen mit erhöhtem Risiko für Netzhautablösungen [36, 641, ebenso Neri, zumal Entbindungen mit Forzeps oder Vakuum mit höheren Geburtsverletzungen einhergehen [48]. Auch sprechen vor der Schwangerschaft durchgeführte Ablatio-Operationen nicht gegen eine vaginale Entbindung [271. ... Man muss davon ausgehen, dass sich der Druck während des Pressens in alle Richtungen verteilt.... Aufgrund dieser Überlegung und der Tatsache, dass in der Literatur bisher kein Fall beschrieben wurde, bei dem eine Geburt zu Lochbildung bzw. Ablatio geführt hätte, sehen wir keinen Grund, Patientinnen mit hoher Myopie, peripheren Netzhautdegenerationen oder vorausgegangenen Ablatio-Operationen von einer normalen Entbindung abzuraten. Regelmäßige ophthalmologische Untersuchungen sind jedoch angezeigt, um im Falle einer zufällig auftretenden Netzhautveränderung therapeutische Schritte einzuleiten...." Ich hoffe, Ihnen hiermit ausreichend geholfen zu haben. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo, also ich hatte zwar noch keinen Kaiserschnitt, aber von einer Zangengeburt würde ich dir abraten, wenn du freiwillig darüber entscheiden kannst. Meine allerbeste Freundin hatte eine Zangengeburt und es war die Hölle. Bei ihr lag das Kind aber falsch, so dass sie dies zwingend machen mussten. Die Kleine ist heute 6 Jahre alt und noch immer schwört sie sich nie wieder ein Kind zu bekommen, aus Angst nochmal sowas durchmachen zu müssen. Wenn es nur die beiden Möglichkeiten gibt, würde ich wahrscheinlich lieber einen Kaiserschnitt machen lassen Alles Gute!!


Mitglied inaktiv

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hab zwar keine ahnung was ne zangengeburt ist - aber das hört sich schon so grausam an!!! Kaiserschnitt!! ich hatte auch bei meinem sohn einen! ist zwar nicht das schönste - aber das ist eine geburt glaub ich nie... LG


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