Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin in der 12. SSW. Mein erstes Kind habe ich per Kaiserschitt bekommen. Ich hatte Geburtsstillstand meine Fruchtblase war vor 48 Stunden gesprungen und mein Becken ist zu klein, mein Muttermund ist nur um 3 cm augegangen. Um mir diesen Stress zu ersparen möchte ich wieder einen Kaiserschnitt, obwohl ich hinterher ganz schön zu tun hatte mit Kreislauf und und und. Wird man meinen Wunsch in der Klinik respektieren? Und noch eine Frage, was ist ein Misgav-Ladach Kaiserschnitt? Liebe Grüße schatz
hallo Kathrin, sicher sollte bei einer solchen Vorgeschichte eh die Frau um den TErmin zwecks Geburtsplanung vorgestellt werden, denn je nach Verlauf und Vorgeschichte kann es sich ergeben, dass ein primärer Kaiserschnitt in jedem Fall sinnvoll erscheint. Hierbei würden sicher auch die Wünsche und Ängste der Eltern berücksichtigt. Der Kaiserschnitt nach der Methode von MISGAV LADACH (sogenannter sanfter Kaiserschnitt) bietet gegenüber der herkömmlichen Methode wesentliche Vorteile. Entwickelt wurde er im MISGAV LADACH General Hospital in Jerusalem (Israel), woher dieser operative Eingriff auch seinen Namen hat. Ursprünglich war diese Form der Sectio für die Länder der Dritten Welt gedacht, da sie sehr schnell geht und Material sparend ist. Doch nach kurzer Zeit hatte man erkannt, dass diese Art des Kaiserschnittes generell für die Frauen Vorteile bietet. So kann die Operationszeit wesentlich verkürzt werden, es werden kaum Nerven oder Gefäße verletzt, das Kind wird sehr schnell entwickelt und dadurch nicht "mitnarkotisiert". Die Mütter erholen sich postoperativ sehr rasch und können demzufolge auch eher entlassen werden. Der Blutverlust ist wesentlich geringer als bei der herkömmlichen Methode Wie wird diese Art des Kaiserschnittes nun durchgeführt? Es wird zunächst wie gewohnt ein Querschnitt oberhalb der Schambehaarung gesetzt, wobei lediglich die Haut durchtrennt wird. Das subkutane Gewebe und die Faszie werden nur geschlitzt und dann stumpf gedehnt, dadurch bleiben die entsprechenden Blutgefäße und Nervenbahnen erhalten. Die Muskulatur wird ebenfalls stumpf auseinander gedrängt, das Bauchfell (Peritoneum) nur mit der Schere geschlitzt und ebenfalls stumpf eröffnet. Es wird kein Rahmen zum Halten der Bauchdecken eingesetzt. Die Darmschlingen werden nicht wie bei der herkömmlichen Methode mit einem Bauchtuch abgestopft. Die Harnblase wird nicht wie üblich vom unteren Uterinsegment abgeschoben, sondern man geht etwas oberhalb der Blase in die Gebärmutter ein, indem ein kleiner Schnitt gesetzt wird, der dann stumpf gedehnt wird. Die sich anschließende Entwicklung des Kindes geschieht wie immer und bereitet keine Probleme. Nach dem Abnabeln und der Entfernung des Mutterkuchens wird die Gebärmutter vor die Bauchdecke gelegt und mit einem einzigen langen Faden wieder zugenäht. Weitere Nähte werden nicht gelegt. Das Bauchfell, welches sonst über die Wunde gezogen wird, bleibt offen. Anschließend werden Blut und Fruchtwasserreste aus dem Bauch entfernt und der Uterus wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Das Bauchfell der Bauchdecke, die Muskulatur und das subkutane Fettgewebe werden nicht genäht. Es wird nur eine zweite fortlaufende Naht zur Vereinigung der Faszie gesetzt, die Haut wird üblicherweise getackert. Der gesamte Eingriff ist in ca. 15 Minuten gegenüber bisher 30 bis 50 Minuten absolviert. Vorteile des "sanften" Kaiserschnittes nach MISGAV LADACH sind also: Verkürzung der Operationsdauer. Geringerer Blutverlust, da Blutgefäße nicht oder kaum durchtrennt werden. Schonung der Nervenbahnen. Die Bauchdecken werden weniger malträtiert. Ein Blasenkatheter ist anschließend nicht oder kaum notwendig und kann spätestens am nächsten Tag wieder entfernt werden. Geringerer Schmerzmittelbedarf. Früheres Einsetzen der Darmtätigkeit, dadurch kann sehr rasch wieder normale Nahrung aufgenommen werden. Insgesamt sehr viel schnellere Erholung der Frauen und demzufolge frühere Entlassung möglich VB
Mitglied inaktiv
Hallo, es machen nicht alle Kliniken den KS auf Wunsch. Ich musste auch erst ein paar Abklappern, bevor ich meinen durchgesetzt bekam. Der Misgav KS ist ein sogenannter "sanfter" KS. IM Gegensatz zum "normalen" KS werden dort durch eine veränderte Technik möglichst viele Strukturen nicht verletzt und durchtrennt, sondern nur gedehnt. Die wenigen Strukturen, die noch durchtrennt werden müssen, werden mit einer speziellen Nahttechnik versorgt mit der der Heilungsverlauf beschleunigt wird. Gruss Marlene
Mitglied inaktiv
Hallo Dr.Bluni! Das war eine schöner Erläuterung. Das hört sich wirklich alles besser an. Ich glaube, man braucht auch keinen Einlauf zu machen. Ist das richtig. Vielen Dank! Liebe Grüße dvdschatz
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