Guten Tag,
vor 5 Jahren hatte ich eine Frühgeburt in der 25. SSW wegen einer isthmozervikalen Insuffzienz mit Prolaps und Wehentätigkeit.
Vor 4 Jahren bekamen wir eine gesunde Tochter 39+2 jedoch bekam ich wiederum wegen der IZI in der 19. SSW eine Cerclage und Ruhe verordnet. Hatte öfters Wehen -> Infusion. Nachdem die Cerclage in der 36. SSW entfernt wurde hielt die SS noch ca. 3 Wochen.
Einerseits wünschen wir uns noch ein Kind, andererseits besteht die große Angst wieder diese Probleme zu bekommen. Zumal man sich ja auch wenn man bereits ein Kind hat nicht die Ruhe gönnen kann wie ohne.
Haben Sie Erfahrungen ob solch eine Insuffizienz immer vorliegt oder auch nicht sein kann oder ihr gar vorbeugen kann... Vielleicht haben Sie eine guten Ratschlag für uns!
Vielen vielen Dank für Ihre Antwort!
Familie H.
Mitglied inaktiv - 16.01.2010, 16:06
Antwort auf:
Isthmozervikale Insuffizienz
Hallo,
eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 16.01.2010