Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Infektion

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Frage: Infektion

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Hallo, bin in der 29.SSW und habe von Anfang an Probleme mit Ausfluss, Brennen u. Jucken. Nach mehreren Abstrichen waren immer Pilze nachgewiesen. Nach schon mehreren Behandlungen mit Nystatin- u. Milchsäurepräparaten war nur für kurze Zeit (ca. 14 Tage ) eine Besserung. Jetzt ist seit 1-2 Wochen nur weisslich-gelblicher Ausfluss da, kein Jucken u. Brennen, es ist sehr unangenehm, da sich besonders bei Anstrengungen im Haushalt od. auf Arbeit besonders viel entleert. Habe große Angst meinem Baby durch diese Infektion zu schaden, und auch -so habe ich gelesen- besteht die Gefahr einer Frühgeburt. Was kann ich tun? Bin erst in 2 Wochen wieder bei der Hebamme bestellt. Habe es so langsam satt - obwohl ich sonst bis auf den unangenehmen Ausfluss und den jetzt immer mal wieder sehr hart werdenden Bauch keine Beschwerden hatte. Vielen Dank für die Antwort / Hilfe.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, 1. Ausfluss alleine bedeutet noch nicht, dass hier etwas behandlungsbedürftiges vorliegt, denn es ist nur ein Symptom. Und in der Schwangerschaft ist der Ausfluss physiologischerweise erhöht. Ob dem eine bakterielle Ursache oder ein Pilz zugrunde liegt, kann man in vielen Fällen nur sagen, wenn man den Ausfluss mikroskopisch und anhand des Säuregrades untersucht. Insofern ist eine pauschale Aussage, was zu tun ist, hier leider so nicht möglich. Ausser, der Empfehlung, dann ,wenn möglich, vor Ort einen Arzt zu fragen. 2. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. VB


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