Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Individuelle medizinisch-fachärztliche Gesundheitsleistungen

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

zur Vita

Frage: Individuelle medizinisch-fachärztliche Gesundheitsleistungen

Nicky1985

Beitrag melden

Jetzt habe ich von meinem Arzt einen Flyer über "Individuelle medizinisch-fachärztliche Gesundheitsleistungen" bekommen, die ja alle seperat abgerechnet werden. Dort sind die folgenden Untersuchungen aufgeführt (natürlich ohne Angabe von Kosten....): "Zytomegalie-Test", "Listeriose-Test", "Toxoplasmose-Test", "Ersttrimester-Screening" und "Untersuchung auf Streptokokken-B-Infektion". Nun fragen wir uns natürlich, ob bzw. welche dieser Untersuchungen notwendig bzw. sinnvoll sind. Gibt es vielleicht Erfahrungswerte oder ähnliches bei den Krankenkassen? Hintergrund: "Nach ärztlicher Bewertung des Kataloges A liegt bei der Erstuntersuchung ein Schwangeschaftsrisiko vor", aufgrund meiner Rheumaerkrankung, einer Antibiotika-Unverträglichkeit (Klaforan) und einer früheren Blutübertragung.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

Hallo Nicky, die Antwort auf Ihre Frage hängt immer auch von den persönlichen 'Wünschen, Vorstellungen und Ansprüchen ab. Streng genommen gibt es für die meisten individuell en Gesundheitsleistungen (IGEL) keine wissenschaftliche Evidenz und die Gesetzlichen Krankenkassen haben dazu eine insgesamt sehr kritische Einstellung. Diese liegt aber vor allen auch daran, dass die Gesetzlichen Krankenkassen Ihren Mitgliedern gegenüber eben nicht gerne den Eindruck erwecken möchten, dass sie für bestimmt Leistungen nicht aufkommen. Dieses ist aber gerade in der Geburtshilfe und Schwangerenbetreuung immer mehr der Fall. Beispiele sind u.a. -Kosten für Jodid & Folsäure -Bis vor kurzem noch die Kosten für den Test auf Schwangerschaftsdiabetes -Ersttrimesterscreenning -Test auf ß-Streptokokken Als medizinisch sinnvoll gelten in jedem Fall die Toxoplasmosetestung, der Ausschluss eines Schwangerschaftsdiabetes und ggf. die Suche nach Streptokokken. Da es sich beim Thema Schwangerschaft aber auch gerade um ein sehr emotionales handelt, wünschen vielen Frauen zusätzliche Untersuchungen, wenn sie auch nicht wissenschaftlich empfohlen werden und ist es nur recht und billig, dass Ihre Frauenärztin/Frauenarzt dem Rechnung trägt durch entsprechende Angebote Was dann den Verweis vieler Schwangerer dann auf das Thema Risikoschwangerschaft angeht, um draus ggf. den Anspruch auf Mehrleistungen abzuleiten, kann ich dazu nur entgegnen, dass den Vorgaben des Deutschen Mutterpasses zufolge - die zum großen Teil noch aus den frühen 70iger Jahren stammen - faktisch jede Schwangere eine Risikoschwangere ist. Jedoch lässt sich daraus aber niemals eine zu verallgemeinernde Untersuchungshäufigkeit ableiten, sondern vielmehr ist es sinnvoll, wenn dann die Betroffene mit ihrer Frauenärztin/Frauenarzt über die Situation und eine möglichst individuell angepasste Früherkennung sprechen. Liebe Grüße VB


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Abend Herr Dr. Bluni, ich werde demnächst chemotherapeutisch behandelt, zum Schutz der Eierstöcke soll ich ein Medikament bekommen. Ich weiß nur nicht mehr welches (Tamoxifen ist es nicht). Ich werde dann also für kurze Zeit in die Wechseljahre versetzt. Werde ich nach der Chemo wieder ganz normal meine Periode bekommen? Oder ist es schon ...

Lieber Dr. Bluni! wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, habe ich mein Baby zw. der 6 und 8 SSW verloren und hatte eine Cürretage. Wann ist MEDIZINSCH wieder erlaubt erneut schwanger zu werden? Ich möchte einfach nicht mehr warten möchte aber auch kein Risiko eingehen. Danke für die Antwort

Hallo Dr. Bluni, 2001 habe ich Zwillinge per Sectio in der 34.SSW entbunden. 2005 kam unser Sohn ohne Komplikationen in einer sehr schnellen Spontangeburt im Geburtshaus zur Welt (insgesammt 4 1/2 Stunden, 1 Stunde davon im GH) 2009 wurde unsere Tochter im KH spontan geboren. Diese Geburt war für mich sehr traumatisch, die Schmerzen waren in d ...

Hallo, ich würde gerne wissen, ob es medizinisch gesehen notwendig ist, nach einer Fehlgeburt (Missed Abortion in der 10. Woche) mit anschließender Ausschabung zu verhüten (Kondome). Ich fühle mich gesund und habe Lust auf Nähe. Gefährde ich meine Gesundheit oder eine erneute (komplikationslose) Schwangerschaft? Vielen Dank!

Hallo Dr. Bluni, ich weiß, dass es schon viele Fragen dazu gestellt wurden. Jeder sieht aber an der eigenen Situation eine weitere Besonderheit. So auch ich. Nun zur Frage: ich hatte vor 19 Jahren meine Zwillinge per KS bekommen. Die Geschichte war im Ausland (Kasachstan) und die KS wurden damals quer über den ganzen Bauch - also von der Baunabe ...

Vielen Dank Herr Dr.Bluni. Eine ergänzende Frage bzw. weitergehende: Gibt es in solchen Fällen eine Begrenzung für die Anzahl der möglichen KS? Hr. Re: medizinisch begründeter KS Antwort von Dr.Bluni am 18.10.2011 Uhr Hallo, das, was aus Ihren Beschreibungen hervorgeht, ist, dass zumindest der Bauch per Längsschnitt eröffnet wurde. ...

Sehr geehrter Dr. Bluni, vor einem Monat habe ich meine Schwangerschaft in der 16. SSW abgebrochen da unser Kind an einer Trisomie 13 litt. Die Geburt wurde medikamentös eingeleitet und anschließend fand noch eine Ausschabung statt. Nun möchten wir es bald wieder versuchen und stellen uns die Frage ob der Schwangerschaftsabbruch Folgen f ...

Hallo, schweren Herzens haben wir uns aus medizinischen Gründen für einen Abbruch entschieden. Da es eine absolut geplante Wunschschwangerschaft war sind wie dementsprechend traurig. Der Abbruch war vor 9 Tagen.... meine Frage.. wenn man keine Komplikationen hat, kann man dann jetzt schon ohne Verhütung Geschlechtsverkehr haben oder wäre ei ...