Kissa78
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, seit Mai letzten Jahres lebe ich in den USA und bin nun in der 15.Schwangerschaftswoche. Ich hatte vor einer Woche einen Termin mit einer Spezialistin für Risikoschwangerschaften, da ich in der Schwangerschaft meines ersten Kindes Frühwehen entwickelte und dadurch ab ca. der 30 SSW eine Zervixinsuffizienz bestand. Die Spezialistin empfiehlt mir nun, in einer Woche mit einer Hormonbehandlung (Progesteron) zu beginnen. Das Medikament heißt 17P. Ich soll bis zur 37SSW 1xwöchentlich eine Injektion erhalten. In Deutschland habe ich von dieser Behandlungsmöglichkeit nie etwas gehört und bin nun verunsichert. Kennen Sie diese Behandlung oder dieses Medikament? Könnten Schäden bei meinem ungeborenen Kind entstehen? Hier sagt man, "das sei auszuschließen." Vielen Dank im Voraus!
Hallo Kissa, das American College of Obstetricians and Gynecologists (Committee Opinion der ACOG) berücksichtigt in Studien bei der Progesterongabe die Frühgeburtenrate als Endpunkt und deshalb unterstützt das Komitee die «Supplementation» mit Progesteron, da sie möglicherweise in einer selektierten Hochrisikogruppe (vor allem Status nach Frühgeburt) von schwangeren Frauen die Frühgeburtenrate zu senken vermag. In Deutschland gibt es für diese Maßnahme aber keine Zulassung und keine ausreichenden Studien. Sie gilt deshalb bei uns als so genannte off-label-Behandlung, über die die Patientin immer aufgeklärt werden muss. Liebe Grüße in die USA. VB Quellen: http://mail.ny.acog.org/website/17PCommitteeOpinion.pdf (ACOG; Use of progesterone to reduce preterm birth, Stand: Oktober 2008, letzter Abruf:23.1.2012)
Kissa78
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort und Ihren Quellenverweis! Liebe Grüße nach Deutschland
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