Hallo Dr. Bluni,
vor ein paar Jahren begannen bei mir Herzprobleme. Beim Sport hatte ich plötzlich Herzrasen.. Ein Belastungs- EKG musste bei 75 Watt abgebrochen werden wegen max. RR von 244/55. Diagnose war: Belastungshypertonie.
Dann wurden weitere Tests gemacht: EKG, Echo.. Das EKG war wohl irgendwie komisch: geringe ST- Senkung und T-Abflachung. Es folgte dann die Diagnose: Linksherzinsuffizienz NYHA 2 und paroxysmale Tachykardie.
Ich erhielt Metoprololsucchinat 23,75 mg. Seitdem ging es mir deutlich besser und ich konnte die Dosis auf die Hälfte reduzieren: 11,875 mg. Komme sehr gut zurecht. Ich spiele Fußball und bin sportlich sehr fit. Das EKG zeigt keine Auffälligkeit mehr, kein Bluthochdruck, gute Blutwerte, allseits gut kontrahierender Herzmuskel, LVEF um 65%, kein hypertrophiertes Herz, alle Klappen altersentsprechend verändert..
Nun möchte ich schwanger werden und dann widerstrebt es mir, die Tabletten zu nehmen.die Ärztin sagte, ich könnte Ausschleichen versuchen. Wenn ich das tat, merkte ich jedoch gleich, dass ich mich schlechter fühle. Abgeschlagen, müde, einfach komisch.
Was soll ich tun? Was ist gut für das Baby? Einen angeborenen Herzfehler habe ich ja scheinbar nicht, kann das Baby meine Beschwerden trotzdem erben??
Vielen Dank für Ihre Antwort.
von
Stefanie SK
am 20.11.2018, 14:04
Antwort auf:
Herzrhythmusstörungen und Kinderwunsch
Hallo Stefanie,
1. beim Thema Herzerkrankungen und Schwangerschaft handelt es sich um ein sehr bedeutendes
2. aus diesem Grunde werden wir bei Patientinnen die ihnen immer dazu raten, sich schon bei Kinderwunsch, an einen niedergelassenen Kardiologen oder eine entsprechende kardiologische Ambulanz der Klinik zu wenden.
Dabei ist es sehr wichtig, dass sich hier diese Fachärzte mit der betreuenden Frauenärztin/Frauenarzt kurzschließen, was die Einschätzung zur Erkrankungssituation und zur adäquaten Therapie in einer Schwangerschaft angeht.
Sicherlich wird aber auch eine Risikoeinschätzung vorgenommen werden können.
3. in der sicherlich überwiegenden Zahl der Fälle werden wir natürlich nicht von einer Schwangerschaft abraten müssen. Jedoch empfehlen wir, dass dann eine Patientin parallel durch die beschriebenen Fachärzte betreut wird.
Und sofern es auch eine Bluthochdruckerkrankung gibt, wird die gemeinsame Betreuung umso wichtiger sein.
In dem Zusammenhang empfehlen wir dann auch, dass mit der Betroffenen über die Möglichkeiten gesprochen wird, schon im Vorfeld mit bestimmten Untersuchungsverfahren (z.B. Präaklampsiescreening) nach Auffälligkeiten gefahndet wird.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserer Stichwortsuche unter der Adresse
https://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/praeeklampsie-und-erneute-schwangerschaft.htm
Liebe Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.11.2018