Mitglied inaktiv
Hallo, Dr. Bluni, Sie haben mich bereits mal beraten zu meinem Faktor-V-Leiden. Bin mittlerweile in der 33. SSW, es traten bislang keinerlei Probleme auf, auch keine Krampfadern (obwohl ich die Kompressionsstrümpfe nicht tragen kann). Dass ich nach der Geburt 6 Wochen lang Heparin spritzen muss, ist mir klar. Nun sagte meine Ärztin aber heute, dass ich 1 - 2 Wochen vor Geburtstermin schon damit anfangen soll. Damit nehm ich mir ja die Chance auf eine PDA, die ist dann ja von vornherein ausgeschlossen. Und das gibt mir schon zu denken, da ich ja nicht weiss, ob ich zu denen gehöre, die sich über 30 Stunden plagen müssen... Wie ist das Risiko mit dem Heparin, wenn ein Notkaiserschnitt gemacht werden muss? Was kann passieren? Ich erwäge, aus rein prophylaktischen Gründen nicht zu spritzen vor der Geburt. Wie sehen Sie das? Besten Dank und liebe Grüsse Chey
hallo, entsprechend der Empfehlungen der Deutschen Konsensusgruppe für die Thromoboseprophylaxe in der Schwangerschaft und im Wochenbett der Gesellschaft für Thrombose-und Hämostaseforschung (GTH) von 1999 stellt die heterozygote Faktor-V-Leiden-Mutation ein niedriges Thromboserisiko dar (wenn auch insgesamt gegenüber anderen Schwangeren erhöht). Es wird nur die Empfehlung ausgesprochen, über die Zeit des Wochenbettes (4-6 Wochen) mit einem niedermolekularen Heparin zu behandeln. Zur Frage Heparinisierung und PDA kann man folgendes anmerken: die AWMF-Leitlinien der Fachgesellschaft für Anästhesiologie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sagen dazu "klare Worte": Hier im folgenden die etwas gekürzte und hoffentlich verständliche Zusammenfassung dazu, die ich nach Rückfrage von einem Oberarzt für Anästhesiologie einer großen Universitätsklinik als Stellungnahme bekam: Die Durchführung von zentralen Nervenblockaden bei Patienten, bei denen eine Blutverdünnung durchgeführt oder geplant ist, bleibt kontrovers. Dennoch ist eine Durchführung solcher Nervenblockaden unter Beachtung der genannten Vorsichtsmaßnahmen, atraumatischer Vorgehensweise und einer individuellen Nutzen-Risiko-Analyse auch bei Patienten möglich, die perioperativ Antikoagulantien (z.B. Heparin) erhalten werden oder bereits haben. So stellt die Einnahme von Acetylsalicylsäure oder eine niedrig dosierte Thromboembolieprophylaxe mit unfraktionierten oder niedermolekularen Heparinen unter Einhaltung bestimmter Zeitintervalle keine Kontraindikation für ein Regionalanästhesieverfahren dar. Bei unfraktionierten Heparinen in prophylaktischer Dosierung sollte eine Zeitspanne von 4 h zwischen Heparingabe und epiduraler/spinaler Punktion eingehalten werden. Diese Zeitintervalle sind auch bei Entfernen eines Epiduralkatheters zu beachten, da das Risiko von Blutungskomplikationen hierbei genauso groß ist wie bei Anlage des Katheters. Im Anschluß kann unfraktioniertes Heparin bereits wieder nach 1 h verabreicht werden. Bei niedermolekularen Heparinen wird ein Zeitintervall von mindestens 8 h vor einer Punktion bzw. dem Entfernen eines Katheters empfohlen. Anschließend sollten niedermolekulare Heparine frühestens nach 4 h erneut verabreicht werden. Gerinnungsanalysen sind bei der Gabe von Heparinen in prophylaktischer Dosierung nicht erforderlich. Obwohl Acetylsalicylsäure und Heparingabe nicht mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehen, ist bei der Kombination verschiedener Antikoagulantien Vorsicht geboten, da hierbei das Blutungsrisiko derzeit nicht abschließend beurteilbar ist. Weitere Möglichkeiten der Risikominimierung bestehen in einer möglichst atraumatischen Punktionsweise und der Bereitschaft, einen operativen Eingriff bei blutiger Punktion um mindestens 12 Stunden zu verschieben. Wie Sie sehen, ist es also nicht ganz entschieden und sollte immer im Einzelfall schon vorher mit der Abteilung für Geburtshilfe und Anästhesiologie abgesprochen und abgewogen werden. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Chey! Ich habe einen Faktor XII-Mangel und bei uns im KH gibt es mit einer Gerinnungsstörung (egal ob man vorher Heparin gespritzt hat oder nicht) keine PDA und auch nur Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Sowas kann aber sicherlich auch von Klinik zu Klinik anders sein. LG Ines
Mitglied inaktiv
hi,Chey! Habe in deiner Frage an Dr. Bluni gelesen, dass auch du dieses Faktor V-Leiden hast.Ich hatte zwei FG und nach vielen Untersuchungen danach hat man herausgefunden , dass ich dieses Leiden auch hab.Ich musste während meiner letzten SS täglich Aspirin zur Blutverdünnung nehmen-musste es ca. 2 Wo vor der Entbindung absetzen-die Geburt verlief ohne Komplikationen.Bin jetzt wieder schwanger und nehm wieder Aspirin.Warum musst du Heparin spritzen?Meine FGen waren auf dieses Leiden zurückzuführen...hattest bzw. hast du auch dieses Problem? Meld dich mal! Liebe Grüsse Alex
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