Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Heparin nehmen und ASS 100 weglassen?

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Frage: Heparin nehmen und ASS 100 weglassen?

Hummel35

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, mein Sohn kam als Frühchen bei 32+4 SSW mit 1250 g und 40 cm per Kaiserschnitt auf die Welt. Die damaligen Probleme bzw. Diagnosen waren: Gestationshypertonie, chronische Plazentainsuffizienz, intrauterine fetale Wachstumsretardierung um ca. 4 Wochen, echter Nabelschnurknoten. Im Vorfeld pathologische Doppler-Werte (Grenzwärtiger Nabelschnurarterien-Doppler mit zwischenzeitl. Zeroflow, maternaler Doppler beidseits mit Notch). Ich bin nun erneut schwanger (heute 6+2 SSW) und möchte alles tun um eine erneute Plazentainsuffizienz und o.g. Probleme zu vermeiden. Auf Rat meiner FÄ habe ich seit pos. SS-Test ASS 100 1x täglich eingenommen. Es wurde nun ein Gerinnungslabor gemacht. Ergebnis: Lipoprotein (a) erhöht und Faktor XII-Mangel. Meine FÄ erklärte dass dies zu erhöhtem Risiko für Arteriossklerose und Thrombose führen kann. Empfehlung bei vorangegangenen SS-Komplikationen war nun 1x tägl Clexane 40 (Heparin). Seit heute soll ich nun das Heparin spritzen, aber das ASS 100 weg lassen! Das leuchtet mir irgendwie nicht ein. Clexane zusätzlich wegen den oben herausgefundenen Risiken ok, aber warum soll ich nun das ASS 100 nicht mehr nehmen. Gerade die Einnahme von ASS finde ich immer wieder im Zusammenhang mit der Vermeidung einer chron. Plazentainsuffizienz und Bluthochdruck, sowie zur Besseren Durchblutung und Versorgung des Kindes. Können Sie die Umstellung der Medikation nachvollziehen? Hat das so seine Richtigkeit? Was wäre ihre Empfehlung in einem solchen Fall? Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen Hummel35


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, die zusätzliche Einnahme von ASS wird bei solchen klinischen Situationen nur noch bei zusätzlichen Risikofaktoren (erhöhtem Lp(a), Hyperlipidämie, arteriellem Hypertonus, Diabetes) empfohlen. Deshalb rate ich Ihnen dazu, sich hierzu am besten mit der Gerinnungsambulanz und einem Perinatalzentrum abzustimmen. Letzteres sollte in jedem Fall in die weitere Betreuung eingebunden werden, um hier frühzeitig entsprechende Veränderungen erkennen zu können. VB


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