Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

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Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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hallo ich noch mal ich bin jetzt 34 ssw habe gest. diab. und gestose jetzt hat mir meine gyn bezüglich meiner hohen bz werte (nüchtern teilw. über 90 und nach dem essen über 140 trotz 8 i.e. vor demessen und zur nacht 18 i.e.) und dem erhöhten rr 140/90 gesagt das ich besonderst aufpassen soll und bei symptomen wie starken kopfschmezen unwohl sein schmerzen bzw. wehen im oberbauch erhöhter rr das könnte zu einem help syndrom führen und sollte dann in die klinik um die leberwerte überprüfen zu lassen da es zu einer vergiftung kommen kann. was genau ist help? wie wird es behandelt? danke lg carina


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Carina, 1.sofern bei Ihnen ein Schwangerschaftsdiabetes und auch eine Präeklampsie ("Gestose") vorliegen, stellt dieses in der Tat eine nicht unerhebliche Risikokonstellation dar. Umso wichtiger ist erstens die optimale Einstellung des Schwangerschaftsdiabetes durch den Diabetologen und die Mitbegleitung durch eine erfahrene Frauenklinik, was bedeutet, dass im Ultraschall und Doppler nach Hinweiszeichen für eine Verschlechterung der Versorgungslage geschaut wird. 2. das HELLP-Syndrom steht für Hämolysis (Zerstörung der Blutkörperchen), Elevated liver enzymes (erhöhte Leberenzyme) und low platelet counts (niedrige Blutplättchen), ist erstmalig von Weinstein im American Journal of Obstetrics & Gynecology beschrieben worden und ist letztlich eine extreme Variante der Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) oder unabhängig davon eine isolierte Verlaufsform in der Schwangerschaft oder im Wochenbett, die die Patientin in absolute Lebensgefahr bringen kann. Dieses Syndrom kann, muss aber nicht, sich durch rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ankündigen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass jede Schwangere, die derartige Symptome zeigt, ein HELLP-Syndrom hat. Wichtig sind hier die laborchemischen Veränderungen, die innerhalb von Stunden kommen können. Heute ist dieses Phänomen/Krankheitsbild gut bekannt und die meisten Geburtshelfer kennen die Hinweiszeichen und die darin verborgenen Gefahren (Verschlechterung der Situation in Stunden). 3. nach einem HELLP wird man wohl meist nicht rein prophylaktisch, sondern eben immer nur bei bestimmten Verdachtsmomenten schauen und dann geschieht dieses meist in der Entbindungsklinik. 4. zum Ausschluss einer Präeklampsie ("Gestose") oder eine HELLP-Syndroms sind es ganz bestimmte Labor-Werte, die bestimmt werden: 1. Blutbild mit Blutplättchen 2. Leberwerte mit GPT, GOT. Gamma-GT, ggf. Bilirubin 3. Haptoglobin (wichtigster Parameter neben den Blutplättchen) 4. Harnsäure 5. Gerinnungswerte mit Fibrinspaltprodukten Erst dieses in Zusammenhang mit dem Gesamteindruck der Patientin kann einen Hinweis auf eine entsprechende Veränderung ergeben. Wenn nötig, kann dieses zu jedem Schwangerschaftszeitpunkt erhoben werden. Dieses sollte dann in aller Regel kurzfristig erfolgen. VB


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