Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich lese seit geraumer Zeit in diesem Forum und habe nun selber mal eine Frage... Ich habe seit einigen Jahren eine ideopathische Thrombopenie. Nun habe ich im November meinen Sohn per Notkaiserschnitt entbunden, da ein Hellp-Syndrom aufgetreten ist. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch 19.000 Thombos.Intraoperativ habe ich zwei TKs bekommen und meine Werte stiegen auf etwa 200.000 Thrombos . Die letzte Blutuntersuchung hat ergeben, dass ich wieder bei 17.000 Thrombos stehe. Ist für mich recht wenig, hatte vor der SS immer um die 50.000. ´Meine Internistin meint nun , dass es zwischen Hellp-Syndrom und Gerinnungsstörrungen Zusammenhänge gibt und mir dieses Drama bei einer erneuten SS noch einmal passieren wird. Ich verstehe nun den zusammenhang nicht . Beim Hellp spielt doch noch der RR, Eiweiß im Urin und massive Ödeme eine Rolle und nicht alleine die Thrombos...?Oder gibt es da tatsächlich Zusammenhänge? Noch eine Frage: In der Klinik empfahl man mir ein Nierensono machen zu lassen, aufgrund der massiven Einlagerung. Habe auch Lasix in den ersten Tagen nach der Sectio bekommen. Meine hausärztin meint ein Sono sei nicht notwendig, da der Urinbefund o.B. war.Wenn ich es trotzdem wünsche, müsste ich es selber zahlen... Was sagen sie dazu ? Nötig oder Unsinn? Alles Liebe Sabine
liebe Sabine, die im Rahmen des HELLP-Syndroms auftretende Thrombozytopenie ist immer zu unterscheiden von einer Thrombozytopenie anderer Ursache. Diese hat eine andere Bedeutung und kann schon mal mit dem HELLP verwechselt werden, bei dem es auch zum Abfall der Thrombozyten kommen kann. Das HELLP-Syndrom steht für Hämolysis (Zerstörung der Blutkörperchen), Elevated liver enzymes (erhöhte Leberenzyme) und low platelet counts (niedrige Blutplättchen), ist erstmalig von Weinstein im American Journal of Obstetrics & Gynecology beschrieben worden und ist letztlich eine extreme Variante der Gestose (Schwangerschaftsvergiftung) oder unabhängig davon eine isolierte Verlaufsform in der Schwangerschaft oder im Wochenbett, die die Patientin in absolute Lebensgefahr bringen kann. Das Syndrom kann im Rahmen einer Gestose auftreten, aber, Symptome einer Gestose können auch völlig fehlen. Dieses Syndrom kann, muss aber nicht, sich durch rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen ankündigen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass jede Schwangere, die derartige Symptome zeigt, ein HELLP-Syndrom hat. Wichtig sind hier die laborchemischen Veränderungen, die innerhalb von Stunden kommen können. Heute ist dieses Phänomen/Krankheitsbild gut bekannt und die meisten Geburtshelfer kennen die Hinweiszeichen und die darin verborgenen Gefahren (Verschlechterung der Situation in Stunden). Im Zustand nach einer Gestose/Hellp-Syndrom ist sicher die internistische Abklärung; auch der Nieren sinnvoll. Und dieses ist eine medizinisch indizierte Leistung, die man eigentlich nicht privat abrechnen kann oder soll! die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Gestose (Präemklampsie) zwischen 19,5 -25,9%; es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9% bis 46.8%. Nach einem HELLP-Syndrom ist das Wiederholungsrisiko zwischen 3-5% anzusiedeln. Nach einer Schwangerschaft mit einer Gestose sollte sicher vor einer erneuten Schwangerschaft nochmals der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im Vorfeld entsprechende Risiken auszuschließen. Darüber hinaus sollte die Frau dann während der Schwangerschaft auf eine möglichst gesunde Ernährung unter Wahrung der maximalen Gewichtszunahme, einer ausreichenden Flüssigkeits-, Eiweiß- und Salzaufnahme achten. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium hat sich eindeutig als vorbeugend erwiesen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine US-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Gestose erkennen kann. VB
Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Bluni, vielen Dank für ihre ausführliche Antwort. Ich werde wohl einen anderen Internisten zu Rate ziehen, nachdem Sie mir schreiben, dass ich eine Sonographie nicht selber zahlen muss. Meine Leberwerte haben sich übrigens bereits während des KH-Aufenthaltes wieder gebessert und sind heute wieder optimal. Nach der Scnittentbindung und LasixTherapie habe ich insgesamt 20 kg abgenommen...Habe in den ersten Tagen 7 Liter ausgeschieden pro Tag... Blutdruck ist auch wieder wie vor der SS( also wieder hypoton...) Na ja nochmals Danke Liebe Grüße Sabine
Ähnliche Fragen
hallo, ich hatte 2006 in der 38. ssw ein beginnendes hellp syndrom und einen not ks. alles in allem ist alles gut gegangen auch wenn ich 7 tage wegen der schlechten blutwerte in der klinik bleiben mußte. die gyn meinte, ich hätte echt glück gehabt und die werte waren kurz vor der intensivmedizinischen beobachtung, was auch immer das heißen mag. ...
Guten Tag Dr. Bluni, ich bin jetzt in der 38 SSW und meine Frauenärztin hat mir angeboten noch einen Bluttest zu machen, um festzustellen, ob es eine Gefährdung in Hinsicht auf das Hellp-Syndrom gibt. Meine beiden Hebammen sehen den Sinn und Zweck aber nicht. Bin jetzt etwas unentschlossen. Ich habe eigentlich genug von all den Untersuchungen ...
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin heute bei 35+0 nach ICSI. Aufgrund einer Gerinnungsstörung spritze ich seit 2 Tagen wieder (nachdem ich unter Gerinnungskontrolle mehrere Wochen ASS 100mg eingenommen hatte) Fragmin bei nun aktivierter Gerinnung. Beim Gynäkologen ist mein Blutdruckwert meistens erhöht mit Werten um 130-140/80-90 mmHg. Die ...
Hallo Dr. Bruni, im letzten Jahr erkrankte ich in meiner Schwangerschaft an einem Hellp-Syndrom und meine Tochter wurde per Notsectio bei 33+2 SSW geboren. Nun beschäftige ich mich mit der Ursache des Ganzen. Am Wochenende habe ich mich mit einer befreundeten Krankenschwester unterhalten und sie war der Meinung, dass es durchaus an der vo ...
Hallo Dr. Bluni, ich habe meine Tochter bei 33+3 per Notsektio wegen einer vorz. Plazentaablösung zur Welt gebracht. Ich wurde bei 33+2 mit V.a. Hellp eingewiesen, Laborwerte waren aber unauffällig. Jetzt bin ich zum 2. mal schwanger und in der Gerinnungsdiagnostik, spritze Clexane 40. Dort wurde ein heterozygoter MTHFR Polymorphismus festgeste ...
Hallo, ich habe schon seit mehreren Wochen regelmässig stechende Schmerzen im rechten Oberbauch leicht unterhalb des Rippenbogens, meist wenn ich längere Zeit sitze oder stehe. Bei äusserem Gegendruck zb mit der Hand oder wenn ich mich auf den Rücken lege sind die Schmerzen sofort wieder weg. Ich habe vor kurzem vom Hellp-Syndrom gelesen und ...
Hallo Dr. Bluni, In meiner ersten SS hatte ich HELLP ab der 30. SSW, Kaiserschnitt in 32+5. Ich stille meinen Sohn (13 Monate) noch nachts und morgens und möchte wieder schwanger werden. Nun hab ich in Ihrem Forum gelesen, dass generell nichts gegen Stillen während der SS spricht außer bestimmte Ereignisse wie eine Frühgeburt. Ich hatte ei ...
Guten Tag Dr. Bluni, kurz zu meiner Situation, ich bin 35 Jahre alt und hatte in meiner ersten Schwangerschaft (2011/12) in der 21 SSW ein HELLP-Syndrom entwickelt und musste in der 22 SSW per Not-Kaiserschnitt entbunden werden. Das Kind überlebte leider nicht. Wir haben dann nach Abklärung von Ursachen und Beratung durch eine Uni-Klinik eine zw ...
Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin in der 25Ssw mit meinem dritten Kind schwanger. Auch abgesehen der Schwangerschaften habe ich trotz fehlender Risikofaktoren immer wieder mit erhöhtem Blutdruck zu kämpfen, der teilweise mit Medikamenten behandelt wurde (zur Zeit nicht). Nach der zweiten, sehr überstürzten Geburt hatte ich diverse Probleme: E ...
Guten Tag Herr Dr.Bluni, Ich bin in der 20. Ssw., der kleine Mann ist bis jetzt gut entwickelt. Meine Beschwerden/Befund: -Plazenta Praevia totalis - Oberbauchschmerzen immer wiederkehrend seid ca. 3 Wochen, welche bis in den Rücken, besonders in den Rippenbereich und den Brustkorb ausstrahlen. Die Schmerzen nehmen mir ab und zu sogar die ...