Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin 35 Jahre alt und leide bereits seit mehreren Jahren an Hashimoto-Thy. Die SD hat ihre Funktion inzwischen ganz eingestellt und ich nehme jeden Tag Euthyrox ein. Ich bin nun in der 16 SSW mit meinem zweiten Kind schwanger und mein Endokrinologe hat mir von einem Jod-Zusatz abgeraten. Seit 10.4. wurde die Hormongabe von 100 µg auf 150 µg erhöht. Ich koche zuhause mit Fölsäure - Jodsalz und versuche die Woche 1 - 2 x Seefisch zu essen. Reicht dieses Jod für mich und das Baby aus? Was kann ich noch zu mir nehmen um dass Jod zu steigern? In welchen Abständen sollte ich meine Schilddrüsenwerte in der SS überprüfen lassen, da Frauen mit Hashimoto ein größeres Risiko einer Fehlgeburt haben können?! Besteht dieses Risiko nur in den ersten Monaten oder in der gesamten SS? Liegt es dann an der Entzündung und meinem Immunsystem oder an der nicht richtig eingestellten Hormongabe? Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Liebe Grüße Sonja R.
Liebe Sonja, 1. die Gefahr bei der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Unterfunktion der Schilddrüse beim Kind und die Entwicklung einer Struma; deshalb sollte die Therapie in jedem Fall mit dem Spezialisten/Endokrinologen/Internistenabgesprochen werden, der/die dann kompetent sagen kann, was an zusätzlichen Hormonen notwendig ist. Die Literatur schreibt, dass Carbimazol angewandt werden darf, da aber die Gefahr einer Unterfunktion der Schilddrüse beim Ungeborenen besteht, sollte möglichst niedrig dosiert werden, insbesondere in den ersten 3-4 Monaten der Schwangerschaft. Behandelt werden muss eine Überfunktion in jedem Fall in der Schwangerschaft. Nach den mir vorliegenden Daten ist Propylthiouracil am unbedenklichsten, da es aufgrund seiner höheren Eiweißbindung die Placenta weniger gut passieren kann. 2. Bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. 3. bei guter Einstellung sinkt das Risiko für Komplikationen ganz erheblich. Die sinnvollen Kontrollintervalle stimmen SIe bitte mit dem Endokrinologen ab. VB VB
Mitglied inaktiv
Liebe Sonja, bitte entschuldige, dass ich mich in einem Expertenforum so einfach einmische. Ich wollte Dir nur ein paar Erfahrungen von Hashi zu Hashi mitteilen. Also: Ich lasse das Jod komplett weg, auch im Salz, ich bringe mir extra immer jodfreies Salz mit und koche für meine Familie getrennt von mir. Wichtig gegen die Antikörper ist wohl Selen, 200 Mikrogramm pro Tag. Der Tip stammt nicht nur von Heilpraktikern, sondern tatsächlich auch von meinem KiWu-Doc, der ein reiner Schulmediziner ist. Ich habe die SD-Fehlfunktionsdiagnose 2003 während einer Schwangerschaft bekommen, das Kind ist gesund, 2004 habe ich noch eins bekommen, dann kam die Diagnose, dass es nicht einfach eine Fehlfunktion sondern Hashi ist, danach habe ich eine FG (6.Woche) und zwei MAs(jeweils 8. Woche) gehabt, dann kam der Tip mit dem Selen, jetzt bin ich in der 14. Woche und hoffe und bete jeden Tag, dass alles gut geht. Meine Werte werden alle vier Wochen überwacht, solange sie stabil bleiben, sollte sich etwas ändern, wird die Überwachung engmaschiger gestaltet, weil mein FA zwar der Meinung ist, dass das Risiko mit jeder Woche sinkt, dass es aber unheimlich wichtig sei, dass die Hormongaben immer genau stimmen. Vielleicht konnte ich Dir damit ein wenig helfen. LG Heike