Gewichts zunahme - steißbein / Becken schmerzen

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Gewichts zunahme - steißbein / Becken schmerzen

Guten Tag Herr Doktor , Ich bin nun anfang 15 ssw und habe bereits 6 Kilo zugenommen ^^ Obwohl ich auf eine Gesunde ernährung achte. Allerdings habe ich schon immer ein hang zum schnellen zunehmen.Noch dazu kommt , das ich immer stärkere Steißbein / Becken schmerzen bekomme. Mittlerweile kommt es mir vor,wenn ich laufe bz.den Haushalt tätige das mein Becken nach innen drücken würde und ich ein leichtes ziehen verspühre ,so das der Bauch noch mehr zum vorschein kommt wie bei einer Schwangeren im 7-8 Monat... Ist das nicht ein bisschen zu früh dafür ? oder kommt das von der Gewichts zunahme und muss ich auf spätere Rückenprobleme rechnen ? Mit freundlichen Grüßen

von Genara am 16.02.2011, 17:46



Antwort auf: Gewichts zunahme - steißbein / Becken schmerzen

Hallo Genara, 1. die empfohlene Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich vor allem nach dem BMI. Dieses ist die Abkürzung für den so genannten Body-Maß-Index. Er errechnet sich aus Körpergewicht geteilt durch Länge in Metern zum Quadrat. Dieser gibt am besten Auskunft über die individuelle Gewichtssituation: Wenn er vor der Schwangerschaft in etwa bei 25 liegt, sprechen wir von Normgewicht. Ist er 19 und kleiner, liegt ein Untergewicht vor. Im Folgenden können Sie die Empfehlungen zur Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, abhängig vom BMI vor der Schwangerschaft nachlesen: niedrig (kleiner 19)) 12,5-18 kg normal (19-25) 11,5-16 kg hoch (größer 26) 7-11,5 kg Der Zeitpunkt dieser Gewichtszunahme kann schon mal variieren. Erfahrungsgemäß findet diese aber meist nicht vor dem 2. Schwangerschaftsdrittel statt. Nimmt die Schwangere weniger zu, ist dieses zunächst nicht zu beanstanden. Aber, auch ein Untergewicht kann mit Schwierigkeiten für das Entstehen einer Schwangerschaft und Problemen im Schwangerschaftsverlauf verbunden sein. Deshalb sollte die Schwangere nicht kontinuierlich Gewicht verlieren – von dem ein oder anderen Kilo zwischendurch oder zu Beginn der Schwangerschaft mal abgesehen. Wodurch kommt die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft zustande? Gebärmutter etwa 1.000 Gramm Plazenta ca. 500 Gramm Fruchtwasser ca.1.000 Gramm Brustwachstum ca. 500 Gramm Zunahme der Blutmenge ca. 1.000 Gramm Wassereinlagerung ca. 2.500 Gramm Aufbau Fettdepot ca. 2.500 Gramm Gewicht des Kindes vor der Geburt ca. 3.000-3.500 Gramm Welche Probleme können sich nun bei der Schwangeren, dem Kind und dem Schwangerschaftsverlauf eventuell ergeben, wenn ein Übergewicht vorliegt? Wenn es deutlich mehr ist, dann zeigen Untersuchungen, dass sich mehr Risiken hinsichtlich schwangerschaftsspezifischer Erkrankungen wie einer Präeklampsie („Gestose“), Diabetes und Probleme unter der Geburt ergeben können. Zeigt sich bei der Schwangeren ein Übergewicht, sollte ihr empfohlen werden, sich hinsichtlich der Gewichtszunahme an die oben gemachten Angaben zu orientieren. Sie sollte allerdings nicht gezielt Gewicht verlieren oder gar Diäten durchführen. Auf den Informationsseiten des Bundesgesundheitsministeriums gibt es dazu ein sehr gutes Informationsblatt. Sie können dieses als pdf-Dokument hier herunterladen http://www.gesundheitsinformation.de/merkblatt-gewichtszunahme-in-der-schwangerschaft.518.de.pdf (zuletzt abgerufen:13.11.2010) 2. derartige Beschwerden in den Gelenken/im knöchernen Beckenbereich (der Ausschluss anderer Ursachen vorausgesetzt!) können durch die Auflockerung des gesamten Bandapparates bedingt sein, die wiederum Folge der hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft sind. Und hiervon können neben der Wirbelsäule, der Schambein (Symphyse) auch die Gelenke des Beckens betroffen sein. Selten können es auch mal Entzündungen, z.B. im Ileo-Sakral-Gelenk sein. In Absprache mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt u. evtl. einem Orthopäden können Sie über Maßnahmen wie Wärmebehandlung, Krankengymnastik und Schwimmen zur Stärkung und Entspannung der Muskulatur sprechen. In einigen Fällen muss man gar auch mal ein Schmerzmittel dazugeben. Wie gesagt, kann es nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch später im Wochenbett durch hormonelle Einflüsse zu einer verstärkten Beweglichkeit - in gewissen Grenzen - in den Ileosakralgelenken (Gelenke zwischen Darmbein und Kreuzbein) und den beiden Schambeinästen kommen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.02.2011



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