KiWu2330
Lieber Herr Dr. Karle, ich bin über ein ICSI-Verfahren nach langer Zeit schwanger geworden und habe von Anfang an Utrogest 200mg 3x1 genommen. Ich hatte zum Glück keine Blutungen und nur ab und zu leichte Krämpfe - bin aktuell in Woche 12+2. Nun hat mir eine Freundin, die selbst erst nach 5 Fehlgeburten eine erfolgreiche Geburt und ein gesundes Kind auf die Welt gebracht hat, gesagt, dass sie das Utrogest nicht absetzen würde. Sie sagt, dass wenn die Plazenta nur unzureichend Progesteron produziert oder mein Immunsystem die Plazenta angreift, ich damit das Kind gefährden könnte. Das wäre nämlich ihr selbst passiert mit dem Immunsystem. Nun meine zwei Fragen: 1.) Soll ich das Utrogest dennoch weiterhin langsam ausschleichen (2x1 und ab morgen für 3 Tage 1x1) und dann einfach beobachten wie mein Körper reagiert? 2.) Kündigt sich eine drohende Fehl-/Frühgeburt im 2. Trimester an oder kann es auch ganz plötzlich passieren ohne Vorzeichen und schnell vorbei sein? Wenn es auch ganz schnell gehen kann, wäre ich nämlich eher gegen das "Absetzen und mal schauen". Meine Ärztin möchte leider keinen Test auf Progesteronspiegel bei mir durchführen, solange es keine Blutung gibt, aber ich finde es auch nicht toll, sowas abzuwarten, wenn man es doch abklären kann. Es bereitet mir jetzt etwas Bauchschmerzen daran zu denken, dass ich mit dem Absetzen mein Ungeborenes gefährden könnte. Vor allem, weil ich Utrogest nicht als sonderlich lästig zum Einnehmen empfinde. Nun über-analysiere ich alle Krämpfe und jeses Ziehen. Mich interessiert sehr, was Sie zu diesem Thema wissen bzw. Ihre Einschätzung zu den beiden Fragen. Herzliche Grüße und vielen Dank im Voraus!
Guten Tag, Eine Progesteron-Behandlung zur Abortprophylaxe wird max bis zur vollendeten 12. Ssw empfohlen. Darüber hinaus ist es ein offlabel use und speziellen medizinischen Situationen vorbehalten. Wie sich eine evtl. Frühgeburt oder Fehlgeburt ankündigt, hängt von der Ursache ab. Eine Gebärmutterhals Schwäche mit Trichter kann sich schleichend entwickeln. Bei einer Infektion kann es ggf auch mal schnell gehen.. Deshalb geht man ja auch regelmäßig zur Vorsorge, um Veränderungen ggf frühzeitig zu erkennen. Eine gute und vertrauensvolle SSBetreuung durch die Frauenarztpraxis ist das A und O. Bleiben Sie gelassen und hoffnungsvoll. Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle
KiWu2330
Lieber Herr Dr. Karle, vielen herzlichen Dank für die rasche Antwort!
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