Hallo,
ich hatte am 2. November eine Ausschabung. Rechnerisch war ich in der 15+5 SSW als die missed abortion festgestellt wurde. Stehengeblieben ist die Schwangerschaft aber bei 13+1 (laut Größe).
Nun war ich heute nochmal zur US Kontrolle bei meinem FA und er sagte es sei alles soweit i. O. Allerdings ist noch ein wenig Flüssigkeit und lockeres Gewebe in der Gebärmutter. Ich hatte nach der AS Blutungen bis zum 7.11. Dann gar nicht mehr, war dafür aber krank mit über 39 °C (grippaler Infekt). Nun habe ich seit dem 15.11. wieder eine leichte braune Blutung.
Kann ich davon ausgehen, dass der Rest sich nun auch noch von selber aus der Gebärmutter entfernt, oder muss ich eventuell noch mal zur AS??
Und noch eine Frage:
Leider konnte niemand meine tausend WARUMs beantworten.
Ich habe 2000 mein erstes gesundes Kind bekommen, hatte 2001 eine missed abortion in der 10. SSW und habe 2003, 2005 und 2008 gesunde Kinder ohne zwischenzeitliche FG bekommen. Darf ich hoffen, dass ich noch ein weiteres Kind bekomme?
Oder sollte ich zunächst einen Humangenetiker aufsuchen.
Und wenn wir es noch mal wagen können, wie lange sollten wir mit einem neuerlichen Versuch schwanger zu werden warten??
Der Wunsch nach unserem (letzten) Wunschkind ist schon sehr groß. Aber die Angst vor einer weiteren FG auch. Vor allem da mir niemand sagen kann warum ich ein FG nach der 12. SSW hatte.
Sorry für den langen Text!
Jessi
Mitglied inaktiv - 19.11.2009, 20:15
Antwort auf:
Gebärmutter nach Ausschabung
Liebe Jessi,
1. das kann nur jemand vor Ort beantworten, der den genauen Ultraschallbefund kennt und einschätzen kann. Pauschal lässt sich das anhand der Blutung alleine nicht sagen.
2. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt.
Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen.
Da das Fehlgeburtsrisiko mit jeder Fehlgeburt steigt, wird bei gehäuften Fehlgeburten (habituellen = mehr als dreimal hintereinander) empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher.
Das Fehlgeburtsrisiko beträgt nach nur einer frühen Fehlgeburt etwa 25% und 40 bis 45% nach zwei Fehlgeburten.
Gegenstand weiterführender Diagnostik ist die Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern und ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen.
Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache.
Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 19.11.2009