Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
in der kommenden Woche muss ich wegen einer nicht intakten Schwangerschaft zur Ausschabung. Ich habe einige Fragen, zu denen ich bisher leider nur ungenaue Informationen von meiner Ärztin bekam.
1. Stellt die Ausschabung bei einer nach hinten geneigten Gebärmutter ein höheres Verletzungsrisiko bei der OP dar, als bei einer normal stehenden?
2. Kann solch ein Hämatom durch Sport oder Erschütterungen entstehen? Ist so etwas wie Zug fahren bei der nächsten Frühschwangerschaft überhaupt ratsam?
3. Kann man nach der Ausschabung mit einer solchen Gebärmutter wieder normal schwanger werden oder steigt das Risiko einer erneuten FG?
4. Mein Hausarzt ist der Meinung ich sollte mich, sobald ich erneut schwanger bin sofort krank schreiben lassen, um kein neues Hämatom zu bekommen, ist so etwas ratsam?
5. Wird immer bei einer Ausschabung ein histologischer Befund angefordert?
Vielen Dank für Ihren Rat,
beelee
von
beelee
am 09.10.2014, 20:41
Antwort auf:
Ausschabung und nach hinten geknickte Gebärmutter
Hallo Beelee!
1. Der Gynäkologe, der Sie operiert, wird Sie vor dem Eingriff noch einmal untersuchen und somit wissen, dass Ihre Gebärmutter nach hinten geneigt ist und sich bei der Vorgehensweise darauf einstellen. Somit gibt es kein erhöhtes Verletzungsrisiko.
2. Prinzipiell kann so ein Hämatom durch harte Erschütterungen oder Stürze entstehen. Eine Entstehung durch eine Zugfahrt halte ich jedoch für äußerst unwahrscheinlich und halte dies auch gefahrlos für die nächste Schwangerschaft. Auf erschütterungsreichen Sport (Joggen...) würde ich vielleicht aus psychischen Gründen verzichten.
3. Man kann nach einer Ausschabung, sofern sie komplikationslos verläuft, prinzipiell auch mit einer nach hinten geneigten Gebärmutter wieder normal schwanger werden. Die Empfehlung ist jedoch generell, 2 bis 3 Zyklen abzuwarten, damit die Schleimhaut sich wieder ideal aufbauen kann und das Risiko einer erneuten Fehlgeburt somit kleiner ist.
4. Das kommt ganz auf Ihren Beruf an. Ein Bürojob wäre sicher kein Problem.
5. Ja, es wird immer ein histologischer Befund angefordert. Jedoch klärt dieser in den meisten Fällen nicht den Grund für die Fehlgeburt.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft und eine unbeschwerte nächste Schwangerschaft.
I.Schwarzwald
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.10.2014