Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, dies ist jetzt meine dritte schwangerschaft und ich bin in der 25.ssw. von meinen anderen ss kenne ich es so, das auch bei jeder vorsorgeuntersuchung die länge des gebährmutterhalses gemessen wurde. nun bin ich diesmal bei einem anderen frauenarzt und auf meine frage hin, ob er dies nicht machen würde meinte er, das wäre mittlerweile unüblich geworden und auch nicht zu empfehlen, da bei so einer untersuchung aufsteigende keime eine frühgeburt auslösen könnten.jetzt mache ich mir aber schon große sorgen, da es meine dritte ss ist ,ob dann nicht das gewebe schon zu sehr durch die anderen geburten und eine ausschabung nach fg belastet wurde.woran würde man denn als schwangere merken, das der gebährmutterhals kürzer wird,oder geht das nicht? vielen dank! susanne
Liebe Susanne, 1. diese Ausmessen war noch nie ein regulärer Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge, wenn es dazu keinen besonderen Anlass gab. Ohne diesen ist dieses auch sicher nicht nötig. 2. bei Interesse können Sie in den online abrufbaren Mutterschaftsrichtlinien nachlesen, was Gegenstand der Untersuchungen in einer normal verlaufenden Schwangerschaft ist. Die Internetadresse ist http://www.g-ba.de/informationen/richtlinien/19/ Eine gynäkologische Untersuchung ist bei Beginn der Schwangerschaft vorgesehen. Dabei wird im Urin auch nach einer Chlamydieninfektion (virusähnliche Bakterien) geschaut. Gegebenenfalls kann Ihre Frauenärztin/Frauenarzt dann noch nach Bakterien & Pilzen schauen und den ph-Wert bestimmen. Auch sollte ein aktueller Krebsabstrich vorliegen. Eine regelmäßige Kontrolle des ph-Wertes ist in jedem Fall nicht vorgesehen. Ist der weitere Verlauf unauffällig und liegt kein Risiko vor (z.B. Zustand nach Frühgeburt oder sehr frühem Blasensprung)und es gibt keine vorzeitigen Wehen, sind weitere gynäkologische Tastuntersuchungen nicht vorgesehen, auch wenn dieses schon lange in Deutschland tägliche Praxis ist. Bezüglich all der im deutschen Mutterpass aufgelisteten Untersuchungen gibt es mittlerweile auch in der Fachwelt eine Diskussion, inwiefern all diese dort aufgeführten Dinge inklusive der regelmäßigen vaginalen Tastuntersuchung bei jedem Besuch, selbst wenn die Frau beschwerdefrei ist, wirklich noch das bewirken, was damit beabsichtigt war, nämlich unter anderem die Rate an Frühgeburten zu reduzieren. Das Vorgehen, wie bei uns in Deutschland während der Schwangerschaft gibt es nämlich in vielen anderen technisch hoch entwickelten Ländern Europas, wie auch den USA, die keine höheren Zahlen an Frühgeburten oder Müttersterblichkeit aufweisen, so nicht. Hier ist eher zu unterstellen, dass die Frauenärztin/Frauenarzt sich daran orientiert, dass sie / er eben bei unauffälligem Verlauf nicht jedes mal vaginal untersucht, was bei uns zwar vorgesehen ist, was aber sicher im Ermessen des Arztes liegt, hier auch mal drauf zu verzichten. Am besten sprechen Sie offen über den genauen Ablauf mit der Ärztin / dem Arzt, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen. VB