Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin gestern nur kurz über eine Wiese gelaufen, habe meinen Sohn dann hochgehoben-und ich hatte daraufhin gleich zwei Zecken im Arm. Eine lief gerade noch auf der Hand meines Sohnes. Leider ist mein Impfschutz (FSME) abgelaufen. Kann ich mich auch während der Schwangerschaft impfen lassen. (Ich bin jetzt in der 12. Woche). Dies wird wohl nicht die letzte Zecke gewesen sein und ich lebe in einem Risiko-gebiet. Viele Grüße Simone
Hallo, wenn Sie in ein Endemiegebiet für die FSME fahren, dann empfiehlt sich eine Impfung unter Abwägung des Pro & Contra. Eine Impfung ist grundsätzlich auch in der Schwangerschaft erlaubt, sollte aber möglichst nicht im ersten Drittel der Schwangerschaft erfolgen. Zur Frage Zeckenbiss in der Schwangerschaft kann ich folgendes sagen: im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB
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