CharlotteL
Hallo Herr Dr. Karle, Aufgrund eines anfangs ungesicherten Befundes hinsichtlich verstärktem und gelblichen Ausflusses wurde mir Fluomizin verschrieben. Im Anschluss soll ich nun eine Milchsäurekur machen - wäre hier eine 7 Tage-Kur angezeigt? Gäbe es denn überhaupt ein "zuviel" an Milchsäure? Die weiterführende Untersuchung hat nun B-Streptokokken ergeben. Und hier gehen die Meinungen wohl auseinander. Die (Vertretungs-)Ärztin, welche den Abstrich vornahm und mir dann telefonisch den Befund mitteilte, meinte, dass man das bei angezeigten Beschwerden jetzt schon behandeln könne (aktuell SSW 16), es aber nicht ausgeschlossen wäre, dass im Laufe der weiteren Schwangerschaft eine neue Besiedlung vorkommen könnte. Man müsse dies auf alle Fälle vor/ während der Geburt antibiotisch behandeln. Ich solle das mit meinem FA besprechen. Nach gestern erfolgtem Gespräch mit selbigem schaute dieser mich fragend und meinte nur, dass es meine Entscheidung wäre. Eigentlich würde man unter der Schwangerschaft keine Medikamente verabreichen (wollen), aber hier würde wohl die Gefahr bestehen, dass die Infektion zum Kind aufsteigt. Er schaute sich die Kreuztests des Labors an und hat dann mit mir zusammen die Beipackzettel hinsichtlich Angaben zur Einnahme während der Schwangerschaft studiert, um etwas passendes zu finden. So richtig sicher schien er nicht. Letztendlich ist er - oder besser gesagt wir - beim Cefadroxil 1000mg - 2×1 tgl. - über 10 Tage angelangt. Neben der nun allgemeinen Verunsicherung, inwiefern das jetzt einer Behandlung bedarf, frage ich mich auch, ob das vorgeschlagene Mittel in Ordnung geht. Auf Amoxicillin reagiere ich allergisch (ist dem FA bekannt) und ich dachte immer, dass generell die Penicilline (gehört Amoxicillin nicht zu dieser Gruppe?) in einem solchen Fall gemieden werden sollten. Lt. Beipackzettel des Cefadroxil darf dieses bei bekannter Allergie auf Penicilline oder andere Betalaktame nicht eingenommen werden!? Gegen Erythromycin liegt wohl lt. Labor eine Resistenz vor. Mein erstes Kind wurde 4 Wochen zu Früh per KS aufgrund eines Blasenrisses geboren. In einem solchen Fall wäre dann eine AB-Gabe im Kreißsaal sicher zu spät, falls die Empfehlung wäre, jetzt noch nichts zu unternehmen? Entschuldigungen Sie bitte die ausführliche Beschreibung, aber ich bin einfach nur verunsichert und ratlos. Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Mühe. Viele Grüße.
Guten Morgen, Ein zuviel an Milchsäurebakterien gibt es eher nicht. Vermehrter Ausfluss und ein dünnerer Geldbeutel sind die Folge. B Streptokokken sollten bei einer symptomatischen Infektion, nicht zwingend aber bei einer reinen Besiedelung, in der Schwangerschaft behandelt werden. Bei einer Penicillinallergie ist Erythromycin die Alternative der 1. Wahl. Die Verträglichkeit ist nur nicht so gut. Unter der Geburt sollte ebenfalls eine Antibiotikaprophylaxe gegeben werden. Eigentlich gar nicht so kompliziert. Sollte Standard sein..... Alles Gute wünscht Ihnen Dr Christian Karle