Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Blini, ich habe ein Frage bezügl. der Häufigkeit und der Notwendigkeit mancher Untersuchungen: Ich (37) bin in der 17+6 SSW mit meinem ersten Kind. Im Juli 2006 hatte ich in der 6. Woche eine FG, die normal abging und eine AS nicht nötig war. 2,5 Monate später war ich ungeplant, aber gerne gewollt, wieder SS. Ich merkte es noch vor den ausbleibenden Blutung und war gleich 14 Tage nach der Empfängnis beim Doc. Ich stellte meine Lebensweise, Ernährung um und alles was dazu gehörte um das Kleine zu schützen, wie es mir nur möglich ist. Das Herz sah man in der 6 Wochen schlagen und die Bewgungen des Kleinen wurden immer Aktiver und ausgeprägter. Leider hatte ich in der 09. Woche eine Blutung über 5 Tage (kein helles oder braunes Blut, sondern eine Farbe die dem Arzt "gar nicht gefiel"). Das Kind hatte keine Auffälligkeiten, die Werte waren soweit alle im "super tollen Bereich" und mir ging es außer den typischen SS-Anzeichen gesundheitlich gut. Ich wurde 6 Wochen Krankgeschrieben und sollte mich schonen. Aufgrund der FG im Sommer wurde ich ab der 4 SSW jede Woche beschalt, nach der Blutung eine Woche sogar 2x. Ich wurde als sehr hohe Risiko-SS eingestuft, bekam als Prophylaxe, da mein SSWert 2 x abfiel von 49 auf 28, 5 Progesteron-Spritzen und hatte Ende Dez.06 eine Chorionzotten-Biopsie. Der Befund ist unauffällig und es ist alles in bester Ordnung. Seid 3 Wochen bekomme ich "nur noch" alle 2 Wochen ein US. Gestern nach meinem US bekam ich wieder 2 US-Termine für die KW 8 +10 und einen Termin zum Feinultraschal in der KW 9. Ich habe mir unter dem FUS nichts vorstellen können, doch nun nachdem ich weiß, dass das Kleine voll gescreent wird nach weiteren Defekten, frage ich mich warum ich ein erhöhtes Risiko eingehen musste bei der Biopsie, um mich 8 Wochen später nochmals eine Untersuchung über mich ergehen zu lassen um bloß alles zu prüfen. Ich hätte auch ein Screening machen können und danach hätte man bei einem Verdacht entschieden, weiter Untersuchungen mit Risiko durchzuführen. Aber erst ein erhöhtes Risiko einzugehen um dann noch ein paar USe hinterherzuschieben + zusätzl. Untersuchungen, dass verstehe ich nicht mehr. Das ist keine ruhige SS für mich und keine fröhliche. Sondern nur noch ein hoch und runter von Gefühlen und Ängsten vor lauter Arztgerenne. Ich frage mich aber auch ob den über 13 US (teilweise in 3D), 22 Bildern und der Biopsie, die Untersuchungen nicht ausreichend sein müssen. Wir haben in meiner Familie keine vererbare Krankheiten, meine Uroma (77) hat 7 Urenkel und alle Kinder/ Enkel/ Urenkel sind gesund. Besteht denn wirklich eine Notwendigkeit dieses Screening zu machen oder reichen nicht die gemachten Untersuchungen aus. Für mich kommt keine Abtreibung in Frage und ich möchte mir nicht auch noch den Rest meiner SS mit den vielen Arztbesuchen erschweren. Meine "Umwelt" hat natürlich etwas gegen meine "Birkenstock Einstellung" und hält mich für Unverantwortlich weil ich diese Untersuchung nicht machen möchte, doch ich sehe nicht wirklich die Notwendigkeit mein Kind weiterhin ständig Beschallen zu lassen und irgendwelchen Risiken auszusetzten. Es soll doch auch einfach mal seine Ruhe haben dürfen und ich möchte einfach nur Schwanger sein. Liege ich denn so falsch mit meiner Einstellung, Meinung? Bin ich wirklich Verantwortungslos? Was sagen Sie als Unabhängiger Arzt dazu? Im Voraus bedanke ich mcih für Ihre Unterstützung!
Liebe Manuela, wenn sich die Situation so darstellt, wie Sie es beschreiben und es bei Ihnen familiär und altersmäßig keine besonderen Risiken gibt, dann ist die Frage nach dem Sinn der Häufigkeit und Intensität schon berechtigt. Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik zum Ausschluss oder Risikoeinschätzung genetischer Störungen und Missbildungen) ist sicher immer mehr auch ein sehr sensibles Thema, bei dem die objektive Information und Aufklärung durch Frauenärztin/Frauenarzt im Vordergrund stehen sollte, wenn die schwangere Frau dieses anspricht oder sich aus der Vorgeschichte die Notwendigkeit ergibt, darüber zumindest zu sprechen. Sofern kein besonderes familiäres Risiko für genetische Störungen oder Missbildungen vorliegt, die Frau nicht 35 Jahre oder älter ist und sie auch nicht schon vorweg ein entsprechendes Bedürfnis nach Informationen zur vorgeburtlichen Missbildungsdiagnostik äußert, würde sicher nicht generell zu einer weiterführenden Diagnostik geraten werden. Dem behandelnden Arzt obliegt hier eher die Aufgabe, objektiv zu informieren; weniger, zu einer bestimmten Entscheidung oder einem bestimmten Verfahren zu drängen. Die Besprechung zu diesem Thema kann natürlich auch schon zu jedem Zeitpunkt vor diesem Alter stattfinden. Ist die schwangere Frau 35 Jahre oder älter und/oder gibt es ein familiäres Risiko für genetische Erkrankungen oder Missbildungen, sollte man mit ihr bei Kinderwunsch oder zu Beginn einer Schwangerschaft schon über die damit verbundenen Risiken für Mutter und Kind sprechen und dazu gehört eben auch das Thema Pränataldiagnostik inklusive der Möglichkeit einer unabhängigen genetischen und ggf. psychosozialen Beratung in einer unabhängigen Einrichtung. Bestandteil der Aufklärung/Information von Frauenärztin/Frauenarzt zu diesem Themenkomplex sollte immer auch die individuelle Information über mögliche Konsequenzen, Grenzen der Verfahren und Risiken sein, so dass die Eltern den Sachverhalt gut nachvollziehen können, um ihnen die Möglichkeit zu geben, dann eine eigene Entscheidung für oder gegen eine weiterführende Diagnostik zu treffen. Es steht meines Erachtens also zunächst die ausführliche Information der jeweiligen Methoden im Vordergrund stehend. Die Entscheidung selbst kann und sollte aber nur das betroffene Elternpaar selbst fällen. Und gerade, wenn das Paar zu erkennen gibt, dass es bei einem auffälligen Befund sicher keine Konsequenzen im Sinne eines Schwangerschaftsabbruches durchführen würde, ist entsprechende Zurückhaltung geboten. Hier kann es nur helfen, wenn Sie das offene Gespräch vor Ort suchen. VB
Mitglied inaktiv
Entschuldigen Sie bitte die falsche Anrede, ich habe einfach zu schnell getippt und nicht richtig Nachgelesen, Herr Dr. Bluni! (Sehen Sie es geht auch richtig ;-))) Beste Grüsse Majo24
Mitglied inaktiv
Hallo Majo, ich verstehe gar nicht, warum man bei Dir eine Chorionzottenbiopsie gemacht hat. Wenn für Dich eine Abtreibung nicht in Frage kommt, hättest Du Dir diese invasive Untersuchung eigentlich sparen können. Auf den Feinultraschall würde ich an Deiner Stelle aber nicht verzichten, denn da können Entwicklungen eingeschätzt werden, die die Biopsie nicht abdeckt, z.B. wie die Versorgung des Babies ist, ob alle Organe richtig arbeiten usw. Für mich sieht das so aus, als wärst Du da in diese Maschinerie der Pränataldiagnostik geraten, ohne dass Dich jemand richtig beraten hat und das finde ich sehr schade für Dich und Dein Kind. Nichtsdestotrotz wünsche ich Dir alles Gute:-) Viele Grüße Susi