Frage: Fehlgeburt oder Schwanger oder???

Hallo Dr. Bluni, ich habe eine "anstrengende" Woche hinter mir. Ich hatte am 22. März meine Periode (ich gehe davon aus, dass sie es war) und dann haben am 1. April wieder Blutungen eingesetzt, begleitet mit Bauchschmerzen ähnlich wie Nachwehen. Am 5. April war ich wegen der Schmerzen beim Notdienst mit diesen Hinweisen: Eierstockzyste 2,5 cm groß, Gebärmutterschleimhaut wolkig und Hcg bei 99. Die Ärztin meinte es wäre wohl eine Fehlgeburt und ich sollte nächste Woche wieder kommen um eine Ausschabung machen zu lassen. Heute war ich nochmal bei meiner eigenen Ärztin und sie meinte nach dem Ultraschall: Eierstockzyste 4 cm, Gebärmutterschleimhaut wolkig. Ich stille noch meinen Jüngsten und sie denkt, dass ist die Ursache für die Blutungen und ich sollte ihn schleunigst abstillen, damit die Zyste verschwindet. Was denn nun?? Schwanger, Fehlgeburt oder nur zu lange gestillt? Ich möchte ungern noch bei einem dritten Arzt vorsprechen. Meine Entzündungswerte sind in Ordnung, eine Schwangerschaft am "falschen" Ort liegt nicht vor, eine SS wird aber generell von mir angestrebt. Die Zyste sieht glatt aus, meinten beide Ärzte. Kann denn langes stillen Zysten verursachen?? Woher kommt der Hcg-Wert falls keine Schwangerschaft vorliegt oder lag? Die Blutungen lassen nach. Ich hoffe, sie können mir weiterhelfen. Gruß Diana

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 21:25



Antwort auf: Fehlgeburt oder Schwanger oder???

Liebe Diana, 1. wenn der handelsübliche Test unter normalen Umständen - keine hormonelle Stimulation im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung und Durchführung des Testes erst nach Ausbleiben der Regel - positiv ausfällt, ist selbst bei nur sehr zarter zweiter Linie von einer Schwangerschaft auszugehen. Hier wird in den Tests sehr spezifisch nur das Schwangerschaftshormon gemessen. Und dieses kann nur von einem eingenisteten Embryo gebildet werden. Falls der Test erst >14 Tage nach dem Eisprung/der Befruchtung oder nach dem Ausbleiben der Regel durchgeführt wurde, dann gibt es da keinen Zweifel. 2. sofern eine Zyste vorliegt oder auch eine Schwangerschaft, ist es nicht notwendig, das Stillen einzustellen. 3. die Situation, dass in den heutigen Tagen die Teste immer früher durchgeführt werden und diese dann auch schon früh anschlagen, bringt häufig mehr Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Diagnostik mit sich, als einem lieb sein kann. Wenn die Schwangerschaft noch sehr jung ist, kann es sein, dass der Test gerade postitiv ist und man selbst mit einem hochauflösenden Ultraschallgerät nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut, aber noch ohne Fruchtsack sieht. Hier sind dann gegebenenfalls kurzfristige Kontrollen mit dem Ultraschall und eventuell des Verlaufes des Schwangerschaftshormons HCG notwendig, um zu sehen, ob diese Schwangerschaft auch so angelegt ist, wie es sein sollte. Und dann kann es schon mal 7-14 Tage dauern, dass man absolut sicher ist. Sofern eindeutig eine Schwangerschaft vorliegt was bei positivem Schwangerschaftstest anzunehmen ist, man in der Gebärmutter aber nichts sieht, ist natürlich immer auch eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter auszuschließen; z.B. eine Eileiterschwangerschaft. Jedoch bedarf es hierfür noch weiterer, klinischer Befunde, ehe man den Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft ausspricht. Als da wären: Verlauf des Hormons HCG, Schmierblutungen, freie Flüssigkeit im Bauch, Schmerzen. Darüber sollte man mit der Schwangeren offen sprechen. Es ist richtig: Eine Eileiterschwangerschaft kann, wenn sie nicht zeitig genug erkannt wird und bei der der Eileiter platzt, zu einer starken Blutung führen und deshalb kommt der rechtzeitigen Erkennung eine große Bedeutung bei. Aber: die Diagnose einer Eileiterschwangerschaft zu einem noch frühen Zeitpunkt erfordert sicher sehr viel klinische Erfahrung und ist nicht immer ganz einfach. Zum jeweiligen, individuellen Befund kann aber sicher nur der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort etwas sagen. Wenn die Frau zwischenzeitlich Schmerzen oder Blutungen bekommt, sollte sie sicher kurzfristig einen Frauenarzt aufsuchen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.04.2010



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