Sehr geehrter Herr Dr. Bluni!
Ich hatte im Mai einen Abort in der Frühschwangerschaft.
In den letzten beiden Zyklen nun hatte ich einige Tage vor Eintreten der Periode eine ganz leichte Schmierblutung. Dies könnte ja ein Hinweis auf eine Gelbkörperschwäche sein. Ich nehme bereits ein Mönchspfefferpräparat ein, da meine Zyklen immer sehr lang sind.
Meine Frage ist nun: Verhindert eine Gelbkörperhormonschäche das Schwangerwerden oder kann sie sogar für die Fehlgeburt verantwortlich sein?
Würden Sie mir raten, erst eine Behandlung durchzuführen, um nicht nochmal eine Fehlgeburt zu haben?
Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 31.07.2007, 12:16
Antwort auf:
Fehlgeburt durch Gelbkörperschwäche möglich?
Hallo,
es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt.
Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch immunologische Ursachen eine Rolle spielen.
Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen.
Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft.
Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache.
Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab.
Wenn eine eindeutige Gelbkörperschwäche vorliegen würde, kann sie selbstverständlich das Eintreten einer Schwangerschaft erschweren.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.07.2007
Antwort auf:
Fehlgeburt durch Gelbkörperschwäche möglich?
Vielleicht ist es noch wichtig:
Bei dem Frühabort war der Schwangerschaftstest zwei Wochen nach dem Eisprung positiv, eine Woche später setzte die Blutung/der Abgang ein (SS-Test war noch positiv). Als ich am nächsten Tag beim Arzt war, war nur eine hoch aufgebaute Schleimhaut zu sehen. Eine Ausschabung war nicht nötig, die Blutung hörte nach einer Woche auf, alles sah gut aus, HCG-Wert war null.
Mitglied inaktiv - 31.07.2007, 16:21