Nina_78
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, irgendwie ist das gar nicht so leicht, hier eine Frage zu stellen, wenn man nicht weiß, wie man anfangen soll, aber ich habe schon mehrere Ihrer Antworten hier gelesen und versuche es nun auch einfach mal. Vor knapp drei Wochen habe ich meinen ersten positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehalten und nach kurzer Freude darüber hatte ich gleich eine kurze Schmierblutung. Daraufhin wurde bei 4+3 ein Hcg-Wert von 48 vermittelt. Hcg-Kontrolle bei 5+0: 228 (im Ultraschall war ein 3mm-Punkt zu erkennen, der als "eventuell Fruchthülle" ausgegeben wurde) An 5+6 habe ich dann extreme Unterleibskrämpfe und anschließend sehr starke Blutungen mit etlichen Gewebestücken bekommen. Bei der Kontrolle an 6+0 war dann bis auf Unmengen an Blut auch nichts erkennbar. Das ist jetzt zwei Tage her. Der 10er-Schwangerschaftstest zeigt nur noch einen Hauch von Linie an und die Blutungen haben in der Nacht aufgehört. Welches Problem ich jetzt noch habe? Ich wohne mittlerweile in Italien und fühle mich dadurch etwas verunsichert. Nun meine Fragen: 1) Die Frauenärztin hier sagt, ich solle einfach in einer Woche noch einmal im Labor das Hcg kontrollieren (das wird hier nicht direkt beim Arzt gemacht) und wenn das auf 0 sei, dann bräuchte ich nichts mehr zu machen, dann sei alles weg. Eine erneute gynäkologische Kontrolle sei definitiv nicht erforderlich. Stimmt das so oder sollte ich doch noch einmal einen Frauenarzt zur Kontrolle aufsuchen? 2) Bei so geringen Hcg-Werten brauche man überhaupt nicht von Schwangerschaft zu sprechen und das sei daher auch nicht als Fehlgeburt, sondern nur als verspätete Menstruation zu werten (das wäre dann jetzt 17 Tage nach der eigentlich fälligen Menstruation gewesen). Soll ich das also wirklich bei einer eventuellen weiteren Schwangerschaft dem Frauenarzt gegenüber tatsächlich nicht angeben? 3) Ich solle es einfach direkt ohne Wartezeit wieder versuchen, Meine Frage: Ist ohne Wartezeit die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt nicht höher bzw. sollte man eine Wartezeit einlegen? 4) In mehreren Foren habe ich davon gelesen, dass die Frauen bei einem Abgang teils mehrere Wochen Blutungen haben. Bei mir hat das mit viel Blut und etlichen Geweberesten nun nach drei Tagen aufgehört. War es das jetzt oder muss ich damit rechnen, dass da noch etwas hinterherkommt? Jetzt ist das doch recht viel Text geworden und ich danke Ihnen jetzt schon einmal fürs Lesen, warte ganz gespannt auf Ihre Antwort und sende Ihnen viele Grüße aus Italien, Nina
Liebe Nina, 1. wenn gesichert ist, dass es sich um eine Schwangerschaft in der Gebärmutter handelte und nun im Ultraschall nur noch eine gering aufgebauter Schleimhaut zu sehen ist und auch keine stärkeren Blutungen oder sonstigen Beschwerden vorhanden sind, dann ist das ein vertretbares Vorgehen. So, wie bei uns in Deutschland wird sicher in keinem anderen europäischen Land vorgegangen. 2. in dem Moment, wo die Schwangerschaft im Ultraschall nachgewiesen wird, werden wir in Deutschland dabei von einer frühen Fehlgeburt sprechen. 3. das ist absolut richtig: es braucht keine Wartezeit eingehalten werden. 4. die Verläufe sind nun mal individuell und die Foren im Netz sind dabei keine guten Ratgeber. Herzliche Grüße nach Italia VB
Nina_78
Lieber Herr Dr. Bluni, ich habe mich sehr über ihre ausführliche Antwort gefreut und möchte - wenn auch leider verspätet - herzlichen Dank dafür sagen! Meine Blutungen haben tatsächlich aufgehört. Es gab noch einmal eine leichte Schmierblutung und das war es dann. Das Hcg habe ich am Dienstag (24. Februar) kontrollieren lassen und es war auf 4,6 gesunken. Ansonsten versuche ich einfach mal, mich an Ihren Ratschlag zu halten und nicht so viel im Netz zu surfen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man unbedingt wissen will, warum es denn im eigenen Fall zu vielleicht zu niedrigen Hcg-Werten und einer Fehlgeburt gekommen ist bzw. ob man das vielleicht mit Medikamenten hätte verhindern können. Na ja. Jedenfalls wirklich vielen Dank und ein schönes Wochenende! Nina
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