Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr., Ich habe eine Frage betreff meiner Kolleginn. Sie wollte schon vor ca.3 Jahren ein Kind. Nun wurde festgestellt, dass ihr Mann nicht recht "kann". Es wurden schon Voruntersuchungen durchgeführt und die Gebährmutter wurde auch schon erweitert. Jetzt haben sie nun gedacht es kann los gehen. Als der behandelnde Arzt ihnen eine neue Nachricht unterbreiten mußte. Beide haben Mukuvistose. Ihr Kind würde höchsten 20 Jahhre alt werden. Wie sehen Sie das? Gibt es nicht noch einen andere Chance für die 2? (Außer Adoption?) Vielen Dank!
hallo, 1.für die Frage des Kinderwunsches ist es immer auch wichitig zu wissen, wie alt die Frau oder das Paar ist und wie lange schon der Kinderwunsch unerfüllt ist. Sofern die Frau jünger als 35 Jahre alt ist und die Zeit des Versuchens weniger als zwei Jahre beträgt, würde man ihr sicher erst mal raten, geduldig zu sein und abzuwarten, es sei denn, man hat schon vorab den Eindruck, dass, hormonelle oder organische Probleme vorliegen. Auch würde man mit einer Diagnostik nicht unbedingt vorher beginnen. Etwa 80% der Ehepaare mit Kinderwunsch erzielen im 1.Jahr eine Schwangerschaft, weitere 5% der Paare im 2.Jahr. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte ein Arzt /Ärztin aufgesucht werden, falls die Ehe kinderlos bleibt. Beim Alter der Frau über 35 Jahre, ist es angebracht, die Abklärungen bereits früher zu beginnen. Folgende Dinge sollten besprochen werden: Besprechung des Kinderwunsches und der Krankengeschichte(durchgemachte Entzündungen und Operationen?) Findet ein regelmäßiger Eisprung statt? Wie steht es mit den wichtigsten Hormonen der Frau Hat die Frau einen Eisprung? Sollte sie die Basaltemperatur messen? Die Messung der Basaltemperatur ist sicher interessant, hat aber dank den modernen Untersuchungsmethoden (Hormonbestimmung, Ultraschall) an Bedeutung verloren und belastet aus Erfahrung nur die Lebensqualität der Frau. Hier sind Hormonuntersuchungen zum Nachweis des Eisprungs an bestimmten Zyklustagen in Kombination mit der Ultraschallkontrolle der Gebärmutterschleimhaut und der Eierstöcke mit seinen heranreifenden Follikeln sicher viel aussagekräftiger, was die Aussagekraft zur Gelbkörperfunktion angeht. Wenn die Frau/das Paar hier das Bedürfnis hat, dieses genauer beurteilen zu lassen, sollte vielleicht mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über ein Zyklusmonitoring sprechen, um die Abläufe besser eingrenzen zu können. Gleichzeitig sollte auch über negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit: Alkohol, Nikotin, Stress (bei beiden) und einem eventuellen Übergewicht bei der Frau gesprochen werden. Auch an ein Spermiogramm des Partners ist in dieser Situation zu denken. 2. es ist hier sicher dringen anzuraten, eine genetische Beratung in einer entsprechend fachlich qualifizierten Einrichtung wahrzunehmen. Hier sollte sich beide Partner mit ihrer Vorgeschichte vorstellen. Ein Kind erkrankt an Mukoviszidose,wenn es das veränderte Gen von beiden Eltern erbt. Der Vererbungsgang ist autosomal-rezesssiv. Das bedeutet, wenn beide Eltern Überträger sind, werden statistisch gesehen etwa 50% der Kinder auch Überträger sein und etwa 25% an Mukoviszidose erkranken. VB
Mitglied inaktiv
Hallo! Wenn beide Elternteile dieses Gen in sich haben, ist die Wahrscheinlichkeit ein Mukoviszidosekrankes Kind zu bekommen leider sehr hoch. Habe schon einige Reportagen zu dieser Krankheit gesehen, die Kinder quälen sich wirklich sehr. Die einzige Möglichkeit ist eine Lungentransplantation. Bei dieser Krankheit bildet die Lunge extrem viel dicken Schleim, der die Lungenbläschen lahmlegt, damit ist die Sauerstoffzufuhr nicht 100 pro gegeben. Die Kinder müssen zeitlebens viele und starke Medis einnehmen, täglich mehrfach inhalieren, Klopfmassagen um den Schleim zu lockern. Dazu kommt, das dieser Schleim idealer Nährboden für bakterien ist, die Folge: Schwere Lungenentzündungen, die die Lunge noch zusätzlich schwächen. Es gibt einfach keine wirksamen Mittel dagegen. Da sie es jetzt schon wissen, sollten sie sich wirklich mit dem Gedanken anfreunden keine eigenen Kinder zu bekommen. In einer Reportage haben sie ein amerikanisches Paar gezeigt, sie haben schon ein Kind mit dieser kRankheit, wollten noch ein zweites, aber gesundes. Auch da hatten beide das Gen in sich. Die Frau wurde dann mit Fremdsperma befruchtet, von 10 befruchteten Eizellen war nur 1! gesunder Embryo dabei. Diese Selektion ist bei uns in D aber verboten. In solchen Fällen, würde ich das aber befürworten um den Paaren eine Chance auf ein gesundes Kind zu geben. Leider wird es aber nicht nur dazu genutzt, sondern auch um das Wunschgeschlecht zu bekommen, ein Grund, warum es bei uns verboten ist. LG Susi