Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Erneute Schwangerschaft nach Kaiserschnitt

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Frage: Erneute Schwangerschaft nach Kaiserschnitt

Bianca197

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Hallo Dr. Bluni, ich habe vor 10 Monaten meinen Sohn leider per sekundärem Kaiserschnitt (in Spinalanaestesie) nach Misgav-Ladech-Methode zur Welt gebracht. Er lag, trotz Akupunktur, bis zur geglückten äußeren Wendung bei 38+5 in BEL. Dann in SL. Weil er bei 40+5 auf 4200g geschätzt wurde, wurde, auf Anraten der Aerzte, bei 41+0 per Gel eingeleitet. Ich hatte nach ein paar Stunden einen hohen Blasenanriss lt. Hebamme. Zur Entspannung war ich dann in der Wanne. Leider hat sich der Kleine unter den Wehen nochmal gedreht und ich hatte wahnsinnige Schmerzen. Die homoepathischen Mittel der Hebamme zeigten keine Wirkung. Mir wurde nach einem US gesagt, dass er ein Sternengucker mit durchgedrücktem Rücken sei und immer gegen meine Hüfte drücken wuerde, weil er den Weg ins Becken nicht findet. Der MM war bei 6cm offen. Der Arzt war der Meinung, dass es auf Grund der Groesse keine andere Möglichkeit gäbe als den Kaiserschnitt. Er machte uns Angst, dass der Kleine stecken bleiben wuerde. Und dann ein Not-Kaiserschnitt notwendig wäre. Den Kaiserschnitt empfand ich als das Schlimmste, was mir je passiert ist. U.a. weil keine Möglichkeit des Bondings gegeben war. Er wurde mir nur ganz kurz gezeigt und dann zur U1 entführt. Erst eine Ewigkeit später habe ich ihn im Kreissaal wiedergesehen. In Pampers und in ein Handtuch gewickelt hat man ihn mir zum 1.Stillen hingelegt. Er wog 4400g bei 53cm und 37cm KU. Apgar 10/10/10. Im Mutterpass steht als Indikation: protrahierte Geburt/Geburtsstillstand in der Eröffnungsperiode, absolutes oder relatives Missverhältnis zwischen kindlichen Kopf und mütterlichem Becken. Da der Kleine kein Einzelkind bleiben soll, stellen sich mir nun einige Fragen bzgl. einer weiteren Schwangerschaft: - gilt eine erneute Schwangerschaft dann automatisch als Risikoschwangerschaft? - Wir planen definitiv erst ab dem 2. Geburtstag den Versuch für eine neue Schwangerschaft zu starten. Müssen wir damit rechnen, dass es laengert dauert, bis wir Erfolg haben? - Muss ich dann während der Schwangerschaft auf irgendetwas besonders achten? - Ich habe einen stressigen Job (Speditionsgewerbe). Normalerweise macht mir dass nichts aus. Aber in der 26./27. Woche hatte ich auf Grund von erhöhter Belastung vorzeitige Wehen. Koennte dies unter den gegebenen Umständen gefährlicher sein? - Falls das Kind wieder in BEL liegt, kann erneut eine äußeres Wendung gemacht werden? Ich moechte gerne alles erdenklich mögliche machen um das 2. Kind normal zur Welt bringen zu können. Vielen Dank schon mal vorab für Ihre Antworten.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Bianca, 1. Nein 2. wenn es schon bei der ersten Schwangerschaft nicht besonders lange gedauert hat, dann sicherlich nicht 3. wenn, dann wird die Frauenärztin/Frauenarzt entsprechend aufmerksam sein. Jedoch gibt es dazu nach dem Kaiserschnitt alleine zunächst mal keinen Grund 4. da die Intensität vorzeitiger Wehen nicht der von Geburtswehen entspricht, wird dieses zumindest meist keine Auswirkungen haben 5. das ist dann eine Einzelfallentscheidung des Arztes vor Ort 6. bei der Situation ist es umso wichtiger, erstens einen Schwangerschafts Diabetes durch den Diabetologen ausschließen zu lassen und dann etwa in der 36./37. Woche durch die erfahrene Fachärztin/Facharzt in der Klinik nach dem Gewicht schauen zu lassen, um dann die Geburt zu planen, wobei die Tendenz in Richtung erneutem Kaiserschnitt gehen wird, wenn das Gewicht wieder in Richtung 4000 g gehen wird. Liebe Grüße VB


Bianca197

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Hallo Herr Bluni, vielen Dank für Ihre Antworten. Sie beruhigen mich - teilweise ;-) Ich hatte in der Schwangerschaft "nur" 12,0kg zugenommen bei einem Startgewicht von 66,0kg und 1,76m. Dabei habe ich nur darauf geachtet keine rohen Produkte (Eier, Fleisch, Fisch etc.) zu essen und mehr Obst und Gemüse. Suesses gab es weniger als zuvor. (10 Tage nach der Geburt wog ich dann 15,0kg weniger.) Schwangerschaftsdiabetes wurde damals mit dem "grossen" Test ausgeschlossen, nachdem der erste Test zunaechst grenzwertig war. Grosse Kinder liegen bei uns leider in der Familie. Ich selbst wog als 1.Kind fast 3800g, KU 37cm, 53cm. Kam nach Blasensprung ohne Wehen nach ca 10 Std. fast trocken. Mein Bruder war mit fast 4300g, KU 39!cm und 52cm schwerer. Bei ihm dauerte es etwa 15 Std. Bei meinem Mann verhält es sich aehnlich. Er wog als 1.Kind auch 3700g und sein Bruder knapp über 4000g. Da es in meiner Schwangerschaft sehr viele Parallelen zu meiner Mutter gab (Gewicht, Müdigkeit, keine Heisshungerattacken, keine Übelkeit) befürchte ich, dass ein 2. Kind schwerer bzw aehnlich schwer wird. :-( Ich hab leider schon erfahren, dass viele Krankenhäuser nach KS keine langen Geburtsverlaeufe zulassen. Da wird recht schnell ein Geburtsstillstand "diagnostiziert". Und dass bei einer VBAC eine intensivere Betreuung stattfinden sollte. Wäre eine Beleghebamme eine Loesung? Liebe Gruesse Bianca


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