Mitglied inaktiv
Hallo, ich erwarte mein 4. Kind, bin 40 Jahre alt und in der 24 Woche schwanger. Ich war am 05.12. zur Feindiagnostik und dabei wurde eine erhöhte Fruchtwassermenge und eine singuläre Naberschnurarterie festgestellt. Im US konnten ansonsten keine anderen Auffälligkeiten entdeckt werden. Die Entwicklung (Größe etc.) ist zeitgerecht. Die Fruchtwasseruntersuchung, die ich in der 16. SSW habe machen lassen, war i. O. Der Befund lautete: unauffälliger Chromosomensatz, kein Hinweis auf Chromosomenaberration. Der Arzt hat gesagt, ich soll mir keine Sorgen machen - aber naja, leichter gesagt als getan. Bei meiner 2. Schwangerschaft, hatte ich auch eine erhöhte Fruchtwassermenge. Der Arzt hat allerdings damals keine weiteren Untersuchungen für notwendig gehalten. Wäre natürlich möglich, das damals auch eine singuläre Nabelschnurarterie vorgelegen hat, weil mein Sohn immer zu klein und nicht zeitgerecht entwickelt war. Er ist von Geburt an entwicklungsverzögert, allerdings ohne Diagnose. Ich muß in 8 Wochen nochmal zum US. Ich mache mir trotzdem Sorgen! Gibt es denn jemanden, bei dem es ähnlich war? Bzw. welche Auswirkungen hat eine solche Diagnose auf das Kind, die weitere Schwangerschaft und die Entbindung??? Vielen Dank!
Hallo, 1. eine erhöhte Menge an Fruchtwasser (Polyhydramnion) können wir in 0,13 bis 3,2% aller Schwangerschaften nachweisen. Während in etwa zwei Drittel der Fälle kein genaue Ursache nachzuweisen ist, finden sich im übrigen Drittel vorwiegend diabetische Stoffwechselveränderungen (Schwangerschaftsdiabetes) der Mutter. Einer Erhöhung der Fruchtwassermenge können allerdings auch mal kindliche Fehlbildungen oder genetische Störungen zu Grunde liegen. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, zunächst einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen und ggf. parallel eine gezielte sonographische Diagnostik, vor allem des Magen-Darm-Traktes, des Zentralnervensystem und der Organsysteme des Feten durchzuführen, wenn eine bedeutende Erhöhung der Fruchtwassermenge vorliegt. 2. obwohl nach der Geburt die Nabelschnurgefäße ihre Funktion verlieren und insofern das Vorliegen einer singulären Nabelschnurarterie (SUA) keine wesentliche Fehlbildung zu sein scheint, kommt dieser Diagnose pränatal eine große Bedeutung zu. Das Fehlen einer der beiden Nabelschnurarterien kann assoziiert sein mit einer Wachstumsminderung und Frühgeburtlichkeit, angeborenen Fehlbildungen und Plazentaanomalien, einer späten Fehlgeburt sowie Chromosomenanomalien und genetischen Syndromen. Aber auch bei sonst unauffälligen Feten kommt das Fehlen einer Nabelschnurarterie häufig vor. Also, bevor Sie sich also unnütz verunsichern lassen, sollte durch einen Spezialisten für pränatale Diagnostik ein so genannter differenzierter Organultraschall durchgeführt werden. Dabei wird man immer auch nach anderen Hinweiszeichen schauen. Im Rahmen eines solchen Ultraschalls wird nach Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Jedoch kann dieser Ultraschall aber nicht ausschließen, dass das Kind z.B. eine genetische Störung, eine Stoffwechselstörung oder neurologische Störung hat. Sofern dieser unauffällig ist, wird meist nur zum Zuwarten geraten, da diese Veränderung ansonsten für da Ungeborene praktisch keine klinische Bedeutung hat. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. 3. sicher wird man die beiden Phänomene im Zusammenwirken sehen müssen und daraus kann dann am besten der Ultraschallspezialist eine Einschätzung abgeben. 4. Mit Hilfe der Ultraschalldiagnostik können eine Vielzahl von Fehlbildungen oder Erkrankungen des Kindes erkannt und vor allem auch ausgeschlossen werden. Andererseits muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch bei moderner apparativer Ausstattung, größter Sorgfalt und umfassenden Erfahrungen des Untersuchers nicht alle Fehlbildungen oder Erkrankungen erkannt werden können. Das Übersehen oder Verkennen einer Fehlbildung kann auch dadurch zustande kommen, dass bei bestimmten Begleitumständen (z.B. fettreiche Bauchdecken, Fruchtwassermangel, ungünstige Lage des Kindes) die Unterersuchungsbedingungen erschwert werden. Auch sind mit Ultraschall erkennbare Befunde nicht immer eindeutig in ihrer Bedeutung einzuordnen. Die vorgegebenen Untersuchungsprogramme, vor allem zwischen der 20. und 22. Schwangerschaftswoche, sind bei Reihenuntersuchungen von gesunden Schwangeren ohne erkennbare Risiken (Screening) zwar auf das Erkennen von Anomalien und Fehlbildungen ausgerichtet, aber letzten Endes aufgrund des vorgegebenen Zeitrahmens doch wieder orientierender Art. Das Ultraschall-Screening darf daher nicht als Fehlbildungsdiagnostik missverstanden werden. Vielmehr muss die Möglichkeit, dass weniger auffällige Befunde im Einzelfall übersehen werden können, von vornherein in Betracht gezogen werden. Dazu gehören z.B. kleinere Defekte wie ein Loch in der Trennwand der Herzkammern, eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Defekte im Bereich der Wirbelsäule (Spina bifida) sowie Finger- oder Zehenfehlbildungen. Zu beachten ist, dass jede Schwangerschaft mit einem sog. Basisrisiko von 2-4% für Fehlbildungen und Erkrankungen des Kindes belastet ist, dabei entfallen etwa 1% auf schwerwiegende Fehlbildungen. Dieses Basisrisiko ist bei einer insulinpflichtigen Zuckerkrankheit der Schwangeren oder auch bei Mehrlingen erhöht. Ein Ausschluss von Chromosomenanomalien per Ultraschall als Alternative zu einer invasiven Diagnostik (Fruchtwasserpunktion, Chorionzottengewebsentnahme oder Nabelschnurblut) ist nur beschränkt durch den Nachweis von charakteristischen, aber nicht obligatorisch vorhandenen Hinweiszeichen auf Chromosomenanomalien möglich. Ein Fehlen dieser typischen Befunde kann das Risiko für ein Kind mit Chromosomenanomalien (z.B. Down-Syndrom) zwar mindern, aber nicht ausschließen VB
Ähnliche Fragen
Hallo Herr Dr. Karle, gestern war ich bei meiner FÄ und hatte eine Vorsorge. Sie sagte, dass alles gut aussieht aber ich viel Fruchtwasser hätte. Bei vorherigen Untersuchungen war immer alles in Ordnung. Jetzt habe ich eine Überweisung mitbekommen wo folgendes drin steht: „fetales Herzecho und Mitbeurteilung bei Polyhydramnion; FWmenge obere ...
Guten Tag, Ich war heute bei der Vorsorge 30 ssw. Im Ultraschall wurde dann festgestellt, dass die Nabelschnur um den Hals gewickelt ist. Laut Arzt sieht man eine kleine Einbuchtung am Hals. Also so, dass die Schnur schon fester ist. Ich mach mir unheimlich sorgen. Kann sich die Nabelschnur noch lösen? Kann die Nabelschnur die Versorgung zum Kopf ...
Hallo, könnten Sie mir bitte Auskunft geben, wenn die Nabelschnur am seitlichen Rand der Plazenta ist-nicht Eihäute. Gibt es während der SS ein Risiko fürs Baby? Man findet so wenig Literatur dazu! Vielen Dank!! Es wird eine geplante Sectio.
Hallo Herr Dr. Karle, vielen Dank zunächst einmal für Ihre Arbeit hier! Ich wüsste gerne, ob ein Vorliegen der Nabelschnur in der 37. SSW auch im transabdominalen Ultraschall noch darstellbar ist oder ob es dafür zwingend einer transvaginalen Sonographie bedarf. Bisher wurde so etwas auch im transvaginalen Ultraschall nie gesehen (letzter S ...
Guten Morgen Dr. Karle, Vor zwei Tagen hat eine Nutzerin hier im Forum eine Frage zum Vorliegen der Nabelschnur gestellt. Was bedeutet dies? Laut Ihrer Antwort hatte ich es so verstanden, dass die Position der Nabelschnur geklärt werden muss?Dies ist in meiner ersten Schwangerschaft nicht passiert und jetzt in meiner zweiten Schwangerschaft bish ...
Sehr geehrter Herr Dr. Karle aktuell befinde ich mich in der 23 SSW, 4 Schwangerschaft, davon 2 frühe natürlichen Abgänge. Mein Sohn ist 2020 per KS bei 37+1 aufgrund von fehlenden Wachstum geholt worden. 42 cm und 2200 gr Man stellte in der Schwangerschaft eine einseitiges notching fest und nach der Schwangerschaft Randinfakte in der Plazent ...
Frage steht oben
Guten Morgen Herr Dr. Karle, ich hatte letzte Woche in der 25 SSW einen Frauenarzttermin. Mein Sohn lag in BEL. Im 3D-Ultraschall hat man gesehen das ihm die Nabelschnur um den Hals un ddas Handgelenk lag. Mein Frauenarzt meinte das die Schnur locker um den Hals liegt und das manchmal vorkommt, da kann man nix machen. Er hat mir nicht das Gefüh ...
Hallo Herr Dr. Med Karle, Ich bin im moment in der 18ssw und suche ab und zu mit dem Doppler die Herztöne unseres Babys. Ich erkenne den Unterschied zwischen Nabelschnur und Herz nur schwer aber meistens erwische ich (denke ich) nur die Nabelschnur. Aber das ist doch eigentlich genauso gut oder? Also wenn die Nabelschnur pulsiert sollte ...
Guten Tag. Heute war ich beim Ultraschall in der 32 ssw. Der Arzt stellte fest, dass das Baby 2 mal die Nabelschnur um den Hals hat. Er sah die Aterie da entlang des Halses. Er sagte wenn es sich nicht mehr dreht passiert eigentlich nichts. Ich kann mit der Aussage wenig anfangen. Wenn es sich dreht, kann es sterben oder wie? Er sagte es ...