!!Hamburg!!
Sehr geehrter Herr Dr. Karle, Vielen Dank für ihre Antwort. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich nochmal eine Rückfrage stelle. Wenn ich dies falsch gemacht habe, bitte ich um Entschuldigung. Bezüglich der Konsequenzen, die ein Test hätte, habe ich keine Klarheit, da mir hier auch der Frauenarzt nicht weiterhelfen kann. Gäbe es in diesem späten Stadium noch Behandlungsmöglichkeiten bei einer eventuellen Ansteckung in der Frühschwangerschaft. Würde hier eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden? Könnte man überhaupt jetzt noch feststellen, wann eine Infektion stattgefunden hat? Kann ich bei einem bisher unauffälligen Ultraschall davon ausgehen, dass es vermutlich keine massiven Schädigungen gibt, sofern überhaupt eine Ansteckung erfolgt ist? Natürlich mit dem Wissen, dass es keine 100% Sicherheit gibt und Sie keine Ferndiagnose stellen können? Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen. Mir fehlt leider gerade eine gute Informationsbasis, um eine für mich gute Entscheidung treffen zu können. Viele Grüße und danke Deine Schwangerschaftswoche: 27
Statistisch gesehen besteht eine Risikowahrscheinlichkeit von ca 1-4%, dass Sie sich während der SS mit dem CMV Virus infizieren, was bei Ihrem ungeborenen Kind bleibende Schäden verursachen kann, nicht muss! Das Virus ist sehr häufig und wird in aller Regel über Speichel, Urin, Genitalsekret oder Blut von infizierten Personen übertragen. Nach einer Infektion bleibt das Virus lebenslang im Körper. Im Blut werden aber Antikörper gebildet, sodass eine erneute Erkrankung nicht stattfinden kann bzw keine Symptome verursacht. Meistens verläuft eine Infektion mit dem CMV völlig unbemerkt. Mögliche Symptome können sein: Lymphknotenschwellung, Fieber, grippeähnliche Symptome. Hauptansteckungsort für Schwangere ist übrigens der Geschlechtsverkehr mit einem CMV positiven Partner (meist ohne es zu wissen). Daher sollte auch der Partner einen entsprechenden Labortest durchführen lassen. Eine weitere Infektionsquelle ist Urin und Speichel von Säuglingen und Kleinkindern. Bei einer Infektion mit CMV in der SS bis zu 20. SSW können schwerwiegende Schäden beim Kind auftreten. Nach der 20. SSW ist das deutlich seltener. Daher sollten Sie sich bis dahin besonders schützen, indem Sie Kondome verwende und intensives Küssen mit ihrem Partner vermeiden (wenn dieser seropositiv ist). Nach Berührung mit Urin oder Speichel beim Kleinkind (z. B Windelwechsel) vermeiden Sie Mund und Augenkontakt und waschen sich gründlich die Hände. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es im Alltag zu einer Infektion kommen. Daher wird die Laboruntersuchung auf CMV in der SS alle 2 Monate empfohlen. Therapieoptionen stehen nicht zur Verfügung und solange die Ultraschalluntersuchungen unauffällig sind, muss auch nichts weiter getan werden. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle PS: Rückfragen gehen auch direkt mit der vorherigen Frage. So haben sie eine weitere Frage für heute verhindert.
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