Hallo,
Im februar dieses jahres habe ich mein kind in der 24 ss woche verloren.
kurzzsammenfassung wie ist es gelaufen :
Die gesamte SS lief ohne Probleme, ist der 24 SS Woche,hatte den gefuhl dass ich wasser verliere, ich bin dann kurzfristig zum frauenartz gegangen, er hat ph test gemacht und meinte alles ist in ordnung, ( kein fruchtwasser ist gemacht worden, nur ph test), Muttermund war zu. Drei tage spaeter hatte ich die normale untersuchung, ph werte gemacht, alles ok, aber auf einmal war die muttermund 3 cm offen, ich bin sofort ins krankenhaus angeliefeft worden, dort ist fruchtwasser test gemacht worden und ich hatte bereits eine zu hohe Entzundung, ich habe dort Antibiotikum erhalten aber die werte waren immer schlechter und der Oberartz hat dann entschieden, dass das Kind zur Welt gebracht werden muss. Unser Kind ist zur Welt gekommen, hat ein paar minuten gelebt und ist gestorben. Im Krankenhaus, hat man uns gesagt, dass Sie nicht verstehen, warum der Frauenartz kein Fruchtwasser Test gemacht hat, da ich ihm gesagt hatte, ich hatte den Gefühl, dass ich Wasser verlieren.
Später sind wir zu dem Frauenartz gegangen und er meinte, dass die PH Werte Ergnisse waren gut und da kein Grund zur Sorge waren. Zusätzlich hat er uns gesagt, dass eine Entzündung sich innerhalb 30 Minuten entwickeln kann ( als ich im Krankenhaus angeliefert wurde, hat der Artz uns gesagt, dass warscheinlich das Kind die Entzundung nicht uberleben wird ).
Stimmt es, dass eine Entzundung sich so schlimm entwickeln dass man gar nicht mehr machen kann ? Könnte sein, dass mein Körper gar nicht auf diese PH Test reagiert hat ?
Zusatzlich waehrend die schwangerschaft hatte ich starke weisse schmiere, der Frauenartz meinte es wäre normal.
Heute nach drei monate hatte ich die routine Untersuchung. Ich sagte den Frauenartz dass ich immer noch so starke weisse schmiere habe. Er macht eine Abstriche, schaute in mikroskop und sagte, dass alles in ordnung ist aber damit ich mich beruhige, schickt er Abstriche ins Labor für ein 24 Stunden Test. Es sollte nichts rauskommen. Heute ruft ich dort an für die Ergebnisse, es ist doch noch Pilze da. ( Zur infos, ich habe kein Jucken und co.)
. Konnte sein dass ich bereits diese Pilz waehrend die ss hatte und deshalb zu diese Entzündung gekommen ist ? Gibt es zusammenhange? Was kann man machen fuer die nachste ss?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Candy1980
Candy
Mitglied inaktiv - 22.06.2011, 19:07
Antwort auf:
Entzündung / Bakterie
Liebe Candy,
1. ein Pilz ist bis heute erwiesenermaßen nicht dafür verantwortlich, dass Frühgeburtsbestrebungen begünstigt werden.
2. die von Ihnen beschriebene Situation kenne wir als erfahrene Kliniker sehr gut. Es kann sich dabei um Infektionen an den Eihäuten handeln, die wir bis heute mit keiner diagnostischen Methode erkennen können, was bedeutet, dass auch bei unauffälligem Abstrichbefund aus der Scheide sich solche Entündungsprozesse abspielen, ohne, dass wir es erkennen, behandeln oder verhindern könnten.
3. dieses kann manchmal in der Tat innerhalb eine sehr kurzen Zeitraumes ablaufen.
4. die Ursachen eines Blasensprungs zu einem sehr frühen Schwangerschaftszeitpunkt sind nicht immer klar. Wenn In dieser Situation werden auch immer genetische Ursachen, Fehlbildungen beim Kind, wie z.B. Herzfehler ebenso auszuschließen sein.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Risikofaktoren wie Infektionen im Bereich der Scheide, das Rauchen und der Sozialstatus und die ein solches Ereignis begünstigen können
Wir unterscheiden hinsichtlich einer Frühgeburt Risikofaktoren auf Grund der persönlichen Vorgeschichte (Anamnese) und auf Grund von klinischen Faktoren:
1. persönliche Faktoren aus der Vorgeschichte die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen:
mütterliches Alter (< 17 Jahre; > 35 Jahre)
niedriger Body-Mass-Index (< 19.8 kg /m2)
Ethnik (afroamerikanische Rassen)
vorangegangene Frühgeburt(en)
niedriger sozioökonomischer Status
Rauchen/Drogenkonsum
Stehende Tätigkeit
mütterliche Erkrankungen
2.Klinische Faktoren laufenden Schwangerschaft, die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen:
Mehr als 6 Kontraktionen > 6 /h
Muttermundsweite > 3 cm
Verkürzung des Gebärmutterhalses um > 80 % oder weniger als 2,5 cm
Blasensprung
Blutungen
Gebärmutteranomalien
Infektion/ bakterielle Besiedlung
mütterliche Erkrankungen
Mehrlingsschwangerschaft
Kindliche Anomalien
Plazenta praevia
vorzeitige Plazentalösung
Die vaginale Infektion ist sicher ein sehr komplexes Geschehen, dass bis heute noch nicht vollständig verstanden wurde. Offensichtlich gibt es bei manchen Frauen Voraussetzungen, die einen manchmal auch schnellen Aufstieg der Infektion begünstigen, was dann die Eihäute in Mitleidenschaft zieht und so dem Blasensprung Vorschub leisten kann.
Zwangsläufig wird eine kommende Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit einhergehen, wobei wir dieses nicht allgemein gültig quantifizieren können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt, aber insbesondere schon sehr früh auch mit einem Perinatalzentrum ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 23.06.2011