Mitglied inaktiv
Hallo lieber Herr Dr. Bluni, ich komme wieder mit einer Frage zu Ihnen, weil ich Ihnen einfach mehr vertraue als meinem Frauenartz oder meinem Hausarzt. Ich bin im Moment in der 11.SSW. Seit 2,5 Wochen fühle ich mich sehr mies. Mir ist von morgens bis abends sehr schlecht. Ich könnte mich andauernd übergeben, versuche es aber zu unterdrücken. Ich habe mich in diesen 2 Wochen vielleicht 6 mal übergeben. Hätte ich mich nicht zusammengerissen wären es sicher 20 - 30 mal gewesen. Ich fühlte mich (eigentlich immernoch) sehr schwach. Wie ausgelaugt. Kann mein Bett nicht machen, keine Treppen steigen, nicht mal meiner Tochter etwas vorlesen ohne aus der Puste zu kommen. Dann schnauf ich nach Luft, bin erschöpft als ob ich einen Marathon hinter mir hätte. Das habe ich alles meiner Frauenärztin erzählt. Sie sagte mir ich hätte zuviel Eiweiß im Blut und schickte mich mit dem Rat viel zu trinken nach Hause. Meine nächste Vorsorgeuntersuchung ist nächsten Monat!! Naja, das ließ mir keine Ruhe und ich habe 2 Tage sehr viel getrunken und bin heute morgen zum Hausarzt. Die haben Urin kontrolliert und festgestell: Eiweiß und Blut im Urin. Ich müsse Antibiotika nehmen. Da ich nicht mal zum Arzt reingelassen wurde, sondern nur durch die Artzhelferinnen belehrt wurde, habe ich die Antibiotika abgelehnt. Daraufhin meinten sie ich sollte Blasen-Nierentee trinken und Anfang nächster Woche wieder kommen. Ich komme mir richtig verloren vor. Ich habe das Gefühl, dass keiner meine Beschwerden ernst nimmt. Oder bin ich zu aufgedreht? Ich möchte noch bemerken, dass ich Halsschmerzen und Fußpilz habe, der sich auf all meinen Zehen breit gemacht hat. Kann das alles zusammen meinem Baby schädigen, wenn nichts unternommen wird? Muss ich auf die Pauke hauen, oder soll ich artig Tee trinken und warten. Ich habe kein Brennen beim Wasser lassen und auch keine Schmerzen in der Nierengegend. Deswegen könnte ich es gut aushalten, wenn ich mir sicher wäre, dass weder Halsschmerzen, noch Pilz noch Eiweiss und Blut im Urin meinem Kind schaden. Ich hatte letztes Jahr eine Fehlgeburt und bin daher extrem vorsichtig. Muss man mich behandeln? Brauch ich Medikamente. Ich bedanke mich schon im Voraus für Ihre Mühe. Liebe Grüße Nevin
hallo, die von Ihnen beschriebene Situation scheint ja dafür zu sprechen, dass es eine gewisse Form der Belastung gibt, die auch dazu führt, dass hier Ängste geschürt werden. Dieses ist nach einer durchgemachten Fehlgeburt sicher zu verstehen. Nun zu Ihren Beschwerden im Detail: Der Nachweis von Eiweiß und Blut im Urin kann, aber muss kein Hinweis auf eine Infektion der Harnwege sein. Sofern keine Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, kann es hier vertretbar sein (dieses ist aber durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt zu entscheiden), den Urinbefund erst noch einmal zu kontrollieren. Fußpilz hat keine Auswirkungen auf ein Ungeborenes. Die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. VB
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