Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Eiseninfusion in der Schwangerschaft - Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Eiseninfusion in der Schwangerschaft - Welche Nebenwirkungen können auftreten?

koehlesue

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Sehr geehrter Dr. Bluni, ich bin mit einem Eisenwert von 6,9 in die Schwangerschaft gestartet. Mittlerweile (ich bin in der 26. SSW) ist dieser auf 5,7 abgesunken, trotz der Einnahme von Eisentabletten. Meine Ärztin hat mir gestern eine Überweisung für das Krankenhaus zur Eiseninfusion mitgegeben. Ich bin sehr skeptisch und habe Angst das so eine Infusion schwere Nebenwirkungen mit sich bringen kann und somit auch Folgen für mein Baby. Ich habe schon etwas recherchiert und einen rote Hand Brief dazu gefunden indem vor schweren Überempfindlichkeitsreaktionen gewarnt wird. Ich habe Bedenken das hier die Risiken größer sind als der Nutzen für mich und das Baby. Wie sind Ihre Erfahrungen bzw. welche Nebenwirkungen sind Ihnen bekannt?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. bei der Angabe zu diesen Wert wäre zunächst einmal die Frage, wie diese Messung zu Stande gekommen ist. In aller Regel sollte es eine Blutentnahme über die wenig gewesen sein. Und dann ist die Frage, welcher Parameter den zugrunde liegt: wenn es g/dl und nicht mmol/l wäre, dann ist das schon ein sehr extremer Abfall, bei dem zu fragen wäre, warum es dazu kommt und ob es hierfür eine andere Ursache gibt. Die Schwangerschaft alleine wäre es zumindest nicht. 2. grundsätzlich empfehlen wir die Verabreichung eines oralen Eisenpräparate dann, wenn der Hämoglobinwert unter 11 g/dl liegt. 3. die intravenöse Verabreichung von Eisen sollte in der Schwangerschaft nur mit sehr strenger Indikation durchgeführt werden, weil es hier bekanntermaßen zu erheblichen Kreislaufreaktionen kommen kann. Bitte stimmen Sie hierzu das Vorgehen mit der Klinik ab. VB


koehlesue

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Ergänzend hierzu noch die Anmerkung, dass es sich hier um einen Wert mmol/l handelt.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, in dem Fall muss dieser Wert mit dem Faktor 1,61 multipliziert werden, um auf g/dl zu kommen u. das würde dann 9,1 g/dl ergeben, was nicht dramatisch ist u. sicher keine Indikation für eine Eiseninfusion darstellt. Beste Grüße, VB


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