Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Echinacin in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Echinacin in der Schwangerschaft

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin in der 15. SSW. Nun schwirren bei uns zu Hause die Erkältungsviren herum und da es mir in den letzten Wochen durch starke SS-Übelkeit und Erbrechen sehr schlecht ging und auch noch nicht wirklich gut geht (Brechreiz ist noch oft vorhanden), würde ich gerne etwas zur Vorbeugung tun, um die Erkältung evtl abzufangen. Ich kann leider keine Vitamincocktails wie Orthomol einnehmen, da sie den sehr angegriffenen Magen übersäuern und zu erneutem Erbrechen führen. Ich versuche aber, seit ich wieder recht normal essen kann, jeden Tag Gemüse und Salat zu mir zu nehmen. Normalerweise hab ich in diesen Fällen Echinacin zu mir genommen, als Exberitox N oder in Tropfenform als reines Echinacin. Nun sagte man mir in der Apotheke, dies sei in der Schwangerschaft verboten und man könne überhaupt nichts abwehrstärkendes zu sich nehmen. Ist das richtig? Vielen Dank im Voraus. Mfg


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. e nach Ausprägung der Erkältung/grippaler Infekte/Entzündung der Nebenhöhlen, ist es am sinnvollsten durch den Hausarzt oder HNO-Arzt zu entscheiden, ob nur symptomatische Maßnahmen ausreichen, oder ob vielleicht doch mehr getan werden sollte, wie vielleicht die Verabreichung eines Antibiotikums. Dieses ist dann auch meist problemlos möglich. Es ist also nicht nötig, nur zuzuschauen und abzuwarten. Eine Erkältung; Entzündung der Nasennebenhöhlen, ein grippaler Infekt oder auch eine Bronchitis stellen in der Schwangerschaft keine Gefahr für das Kind dar. Zur Fiebersenkung ist z.B. auch Paracetamol erlaubt. Die Verordnung von Hustenmitteln Antitussiva in der Schwangerschaft wird streng gehandhabt und erfolgt sinnvollerweise in Rücksprache mit dem Hausarzt. Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat sind in Ausnahmefällen bei besonders quälendem, trockenem Husten codeinhaltige Präparate kurzzeitig einsetzbar. Die Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt/Ärztin abgeklärt werden. Bei anderen Substanzen, die vielfach zur Anwendung empfohlen werden, ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Der Hustenreiz selbst lässt sich schon oft mit Eukalyptus-Bonbons, die in den üblichen Mengen unbedenklich sind, beseitigen. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr viel trinken bei allen Arten von Atemwegsinfektionen Hier empfiehlt sich zum Beispiel warmer Tee oder heiße eine Zitrone. Auch Inhalationen z.B. mit ätherischen Ölen und Säfte auf pflanzlicher Basis sind meistens erlaubt. Inhalationen, v.a. mit solehaltigen Substanzen lösen auch das Sekret in den Nebenhöhlen und können somit den Schnupfen lindern. Dabei sollte die Luft entsprechend angefeuchtet sein, um eine Austrocknung der Schleimhäute zu verhindern. In ausgeprägten Fällen und nach Rücksprache mit Ihrem Arzt sind auch mal Nasentropfen erlaubt. Nach Informationen der Hersteller gibt es bei den Nasentropfen- und Sprays keine Hinweise für Schäden bei den Kindern. Man sollte sich allerdings an die Dosierung halten. Eine regelmäßige Anwendung ohne eindeutige Indikation ist sicher nicht zu vertreten. Bei bronchitischen Beschwerden gibt es als Hausmittel sind beispielsweise Kartoffelwickel. Diese werden nach dem Kochen zerstampft und dann noch warm in einem Baumwolltuch auf die Brust gelegt. Ähnlich funktionieren Quarkwickel. Am sinnvollsten ist es, die Therapie und das Vorgehen mit dem Arzt vor Ort abzusprechen. 2. wegen nicht ausreichender Erfahrung, sind Echinacinpräparate in der Schwangerschaft nicht erlaubt. VB


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