Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, mal keine Frage bezüglich SS. Ich muss seit längerer Zeit Antidepressiva nehmen (durch ne verschleppte Wochenbettdepression), bin aber jetzt sehr gut eingestellt. Würden Sie mir zu der Dreimonatsspritze raten? Mein FA sagt, dass sich das beissen würde. Gibt es die Möglichkeit nicht doch? Vielleicht mit einer Pille, die den selben Wirkstoff hat über ein paar Monate versuchen, bevor man zur Tat schreitet? Warte ganz gespannt auf Ihre Antwort, lG Karin Paul
hallo, 1.zur Dreimonatsspritze kann man folgendes sagen: sie kann auch parallel zur Einnahme von Antidepressiva verabreicht werden. Die Drei-Monatsspritze hat einen Pearl-Index von ca. 0,2 bis 0,5 und damit eine sehr hohe Sicherheit von etwa 95-98 Prozent. Die erste Injektion sollte innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der Menstruation verabreicht werden. Diese Form der Verhütung spielt aber heute in den Industrieländern sicher nur noch eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Sicherheit hoch ist. Und es gibt zur Langzeitverhütung sicher einige andere Alternativen für die Frau. Die Anwendung ist eigentlich auf Frauen begrenzt, die zwar einen normalen Zyklusverlauf haben, aber andere Verhütungsmethoden - z.B. aus Krankheitsgründen (Magen-Darm-Beschwerden bei oraler Tabletteneinnahme, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit, geistige Behinderung, psychische Erkrankungen u.a.) nicht vertragen. Zu möglichen Nebenwirkungen erkundigen Sie sich bitte vor Ort. Nicht unwichtig dürfte sein, dass eine längerfristige Anwendung bei jungen Frauen nach neuester Datenlage zu einer späteren Osteoporose (Knochenschwund) führen kann. Darüber hinaus kann es nach Absetzen der Dreimonatsspitze oft sehr lange dauern, bis sich der Zyklus der Frau normalisiert und die Fruchtbarkeit wieder hergestellt ist. 2. Alternativ kommen hier aber auch die meisten anderen Verfahren, inklusive Pille in Fragen, sofern Frauenarzt oder Frauenärztin medizinisch nichts einzuwenden hat. Darüber hinaus macht es Sinn, hier vielleicht auch über eine Spirale zu sprechen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum für Sie sinnvollsten Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB
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