Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

cmv-infektion

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: cmv-infektion

Mitglied inaktiv

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hallo herr doctor ich habe ca.in der 10 woche eine cmv-erstinfektion bekommen.Daraufhin bin ich mit antikörpern behandelt worden .In der 23 ssw habe ich dann eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen , wo rauskam das noch sehr viele viren im Fruchtwasser sind !Bis jetzt war das baby (im moment 30 ssw) immer unauffällig , abgesehen von dem hyperechogenem Darm .Beim letzten Ultraschall sprach der Arzt von einer nachlassenden Intervallentwicklung ????? was bedeutet das denn jetzt genau ? und wie hoch ist denn jetzt die wahrscheinlichkeit das mein Baby eine Behinderung bekommt ? liebe grüße jacqueline


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Jaqueline, im Fall einer Primärinfektion mit dem Cytomegalievirus der Mutter im 1. Schwangerschaftsdrittel wird mit einer Infektionsrate beim Kind von 10 bis 20% gerechnet. Wenn das Kind infiziert ist, beträgt das Schädigungsrisiko 10%. (Collinet, A. et al.) Die perinatal (unter der Geburt) oder beim Stillen entstandenen neonatalen Infektionen verlaufen in der Regel asymptomatisch und verursachen keine bleibenden Schäden. Nur etwa 1% der Neugeborenen von seropositiven Müttern sind nach mütterlicher Reinfektion in der Schwangerschaft kongenital infiziert. Davon sind jedoch nur wenige Kinder symptomatisch. (Fowler et al., 1992). Wenn das Risiko auch deutlich geringer ist, so kann es vorkommen, dass auch Neugeborene nach Reinfektionen der Mutter mit dem Virus symptomatisch werden, z.B. mit Beteiligung des Zentralnervensystems und entsprechend erkranken (Ahlfors et al., 1999; Boppana et al., 1999; Morris et al., 1994). Deshalb sollte die weitere Diagnostik in solchen Fällen immer in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Zentrum erfolgen. Wird eine frische CMV-Primärinfektion nachgewiesen, so sollten Ultraschallkontrollen DEGUM ll/lll ab der 19. SSW durchgeführt werden. Die pränatale Diagnose einer fetalen Infektion ist durch CMV-DNA und Schnell-Virusnachweis in Zellkultur aus Fruchtwasser ab der 21. SSW und > 7-8 Wochen nach dem mütterlichen Infektionszeitpunkt möglich. Folgen Die transplazentar erworbene kongenitale Zytomegalie ist mit etwa 1 % aller Geburten die häufigste der intrauterinen viralen Infektionen. Die perinatal (unter der Geburt) oder beim Stillen entstandenen neonatalen Infektionen verlaufen in der Regel asymptomatisch und verursachen keine bleibenden Schäden. Nach einer Erstinfektion der Schwangeren muss in etwa 40 % und nach wiederholter Infektion in unter 5 % mit einer transplazentaren (über die Plazenta) Infektion des Fetus gerechnet werden. Die infizierten Kinder zeigen in 10 % bei der Geburt Symptome wie niedriges Geburtsgewicht, Hepatosplenomegalie (vergrößerte Leber und Milz), Petechien (Hautblutungen), Thrombozytopenie (erniedrigte Blutplättchenzahl), Ikterus (Gelbsucht) und Mikrozephalie (einen zu kleinen Kopf). Diese primär symptomatischen Kinder haben eine Sterblichkeit um 30 % und entwickeln in über 90 % Spätfolgen wie Hörverlust, Mikrozephalie und eine geistige und körperliche Retardierung. Infizierte Kinder, die nach der Geburt unauffällig sind, zeigen in etwa 10 % der Fälle Spätfolgen. Die seltenen fetalen Infektionen nach erneuter Erkrankung der Schwangeren führen nach der Geburt zu keinen Komplikationen, sind aber in etwa 5 % mit Spätfolgen wie einem Hörverlust verbunden. Quellen: Adler SP. Cytomegalovirus and child day-care: risk factors for l maternal infection. Pediatr Infect Dis J 1991;10:590-4. Adler SP, Starr SE, Plotkin SA, et al. Immunity induced by primary human cytomegalovirus infection protects against r secondary infection among women of childbearing age, J, Infect Dis 1995;171:26-32 Adler S, Finney J, Manganello A, Best RN and AL. Prevention of child-to-mother transmission of cytomegalovirus by changing behaviors: a randomized controlled trial. Pediatr Infect Dis J. 1996;15:240-6 Ahlfors K, Ivarsson SA, Harris S. Report on a long-term study of maternal and congenital cytomegalovirus infection in Sweden. Review of prospective studies available in the literature. Scan J Infect Dis 1999; 31:443-457. Boppana SB, Fowler KB, Britt WJ, Stagno S, Pass RF. Symptomatic congenital cytomegalovirus infection in infants born to mothers with preexisting immunity to cytomegalovirus. Pediatrics 1999; 104:55-60. Collinet, A. et al.: Routine CMV screening during pregnancy.: Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2004; 114: 3 ff. http://www.cdc.gov/cmv/pregnancy.htm (Centers for Disease Control and Prevention [CDC] (2006) Cytomegalovirus (CMV). April 2006., Letzter Abruf: 7.1.2011 Fowler KB, Stagno S, Pass RF, Britt WJ, Boll TJ, Alford CA. The outcome of congenital cytomegalovirus infection in relation to maternal antibody status. N Engl J Med 1992; 326:663-667. Morris DJ, Sims D, Chiswick M, Das VK, Newton VE. Symptomatic congenital cytomegalovirus infection after maternal recurrent infection. Pediatr Infect Dis J 1994; 13:61-64. Varga, M.; Remport, Á.; et,al., Comparing cytomegalovirus prophylaxis in renal transplantation: single center experience, Transplant Infectious Disease, Volume 7, Issue 2, pages 63–67, June 2005


yvi2311

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Hallo Jaqueline, wie hast du denn gemerkt, daß du eine CMV-Infektion bekommen hast? Ich habe nämlich auch ständig Angst, mich über meine 3-jährige Tochter zu infizieren, falls sie durch den Kiga CMV-Träger ist... Sorry, daß ich einfach mal so unbekannterweise nachfrage... Viele Grüße Yvonne


Mitglied inaktiv

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ich habe am anfang der schwangerscaft 13 kilo abgenommen und mich die ersten 11 wochen richtig schlimm krank gehfühlt kopfschmerzen,schlapp,schwindel,alles einfach nur doof. dann bin ich fast ausgetrocknet und hatte zucker im urin und ins kh gekommen da hat man dann eine schwangerschaftsdiabetis festgestellt und nach einer woche dann die cmf-infektion durch die blutabnahme ! ich hab auch 2 kleine kinder 1 jahr und 2 jahre ich kannte diese infektion vorher garnicht also habe ich auch beim windelwechseln keine sorgen gehabt , na ja und dann die diagnose ! liebe grüße jacqueline


yvi2311

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Danke für deine Antwort, die meisten kennen diese Infektion nicht und beim FA wird auch nie drüber geredet, da wird nur auf Toxoplasmose und Listeriose hingewiesen. Ich wünsch dir alles Gute, zum Glück hat man bei dir die Infektion festgestellt und auch gleich mit einer Behandlung begonnen. Viele Grüße Yvonne


Mitglied inaktiv

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ja das stimmt ich kannte sie ja auch vorher nicht dankeschön ich hoffe auch das alles gut wird obwohl nach der behandlung im fruchtwasser immernoch sehr viele viren waren mein baby bekommt die antikörper jetzt nochmal in die nabelschnur gespritzt ich wünsche dir auch alles gute liebe grüße jacqueline


Mitglied inaktiv

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ja das stimmt ich kannte sie ja auch vorher nicht dankeschön ich hoffe auch das alles gut wird obwohl nach der behandlung im fruchtwasser immernoch sehr viele viren waren mein baby bekommt die antikörper jetzt nochmal in die nabelschnur gespritzt ich wünsche dir auch alles gute liebe grüße jacqueline


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