Mitglied inaktiv
Komme gerade von meinem FA. Bin in der 34.+2 SSW und habe nach der Einnahme von Vagi Hex tierischen Juckreiz bekommen. Mein FA meinte das ich einen Pilz habe und eine Creme dafür nehmen soll und hat mir Clotrimazol AL 2% verschieben. Nun lese ich aber in der Packungsbeilage, dass man das in der SS nicht unbedingt nehmen sollte. Wegen Fehlbildungen beim Kind. Bin nun irritiert, da ich meinen FA extra noch gefragt habe, ob dass dem Baby schadet und er nur meinte: "So wie der Stand ist....". Wie ist der Stand? Muß ich mir nun Sorgen machen? Aber irgendwas muß ich doch nehmen, geh bald die Wände hoch, so sehr juckt das. Er meinte, dass ich da wohl die Vagi Hex nicht vertragen habe. Außerdem hatte ich vorzeitige Wehen (was jetzt einiger Maßen besser ist, dank viel Ruhe und liegen). Und meine Hebamme meinte das mein MM einen Finger durchgängig sei (mein FA meinte heute MM sei Okay, obwohl er nicht da war, wo die Hebamme war). Falls das Baby nun doch vorzeitig kommen sollte, wie verhält es sich dann mit der Creme bzw. der Pilzinfektion? Vielen Dank schon im Voraus für die Antworten. Gruß, Kerstin.
Hallo Kerstin, 1. sofern es ein Pilz ist, liegen für den Wirkstoff Nystatin die besten Erkenntnisse vor; aber auch der Wirkstof Clotrimazol kann eingesetzt werden. Auch wenn ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol, dem Wirkstoff in dem von Ihnen genannten Medikament. 2. anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, sollte man halt die zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen; selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. 3. so, wie beschrieben, ist aus dem genannten Befund erst mal nicht viel abzuleiten. Bei einer Frau, die z. B. schon geboren hat, kann eine leichte Eröffnung im äußeren Muttermund völlig normal sein und auch die Konsistenz der Gebärmutterhalses sagt so nicht, ob hier Gefahr droht. Dazu bedarf es schon eines objektivierbaren Befundes, bevor man sagen kann, hier drohen vorzeitige Wehen oder gar eine vorzeitige Eröffnung des Muttermundes. Sehr hilfreich ist hier, wenn man weiß, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser sein können oder ob sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine Verkürzung des Gebärmutterhalses finden. Dieses kann aber im Einzelfall aus dem Gesamtzusammenhang schon mal anders interpretiert werden, weshalb hier ggf. zur Schonung geraten wird. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Kerstin, in so gut wie jeder Packungsbeilage wird von der Einnahme in der SS abgeraten. Grund ist oft nicht die tatsächliche Gefährdung durch die jeweilige Substanz, sondern es geht den Pharma-Firmen um rein rechtliche Absicherung: So vermeiden sie Prozesse, die dadurch zustande kommen, dass Eltern von kranken oder behinderten Kindern behaupten, die Fehlbildung komme von der Einnahmen dieses oder jedes Medikaments (auch wenn das nicht so ist). Es ist daher normal, üblich und fast unvermeidlich, dass man in der SS Medikamente verschrieben bekommt, die diesen Warnhinweis im Beipackzettel haben. Auch mein Gyn sagte mir übrigens ausdrücklich, Clotrimazol sei in der SS und Stillzeit erlaubt. Ich musste es einnehmen (eitrige Angina). Es hat meiner Tochter nicht geschadet. Eine (zusätzlich zum Pilz) offenbar vorhandene bakterielle Besiedelung Deiner Scheide ist ja nicht ganz ungefährlich, weil Bakterien aufsteigen und die Fruchtblase zersetzen können. Du solltest daher das von Deinem Arzt verschriebene Präparat sofort anwenden. Liebe Grüße, Bonnie