Mitglied inaktiv
Lieber Herr Dr. Bluni, mein Mann (40) und ich (34) versuchen seit über einem Jahr Schwanger zu werden. Anfang des Jahres haben wir eine Kinderwunschpraxis besucht, in der auch einige Voruntersuchungen (Hormonwertbestimmung, Echovist, Spermiogramm) gemacht wurden. Nach Aussage des Arztes sind alle Werte in Ordnung. Trotzdem hat es mir nun ClomHexal 50 verschrieben. Ich soll nun vom 5. bis 9 CT jeweils eine Tablette einnehmen und dass, falls ich nicht schwanger werde, mindestens 3 Monate lang. Nun zu meinen Fragen: 1. Ist es überhaup nötig/sinnvoll, wenn alle Werte in Ordnung sind, diese Medikament zu nehmen? 2. Wie groß ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft? (Darauf hat mein Arzt überhaupt nicht hingewiesen) 3. Müsst eine Behandlung mit diesem Medikament nicht auch ärztlich überwacht werden? Entschuldigen Sie bitte, dass ich so viele Fragen habe, aber ich bin momentan ziemlich verunsichert. Vielen Dank Andrea
hallo, 1. wie Ihre Situatin invididuell einzustufen ist und welche Maßnahmen bei Ihnen am sinnvollsten erscheinen, wird Ihnen ein Arzt vor Ort am besten sagen können. 2. für die Wahrscheinlichkeit von Mehrlingen unter Clomifen gibt es meines Wissens kein Zahlen. 3. Ja, eine solche Behandlung sollte immer unter entsprechender sonographischer Kontroller erfolgen. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, bin selbst mit Clomhexal schwanger geworden und habe auch schon den Gang in die Kiwu-Praxis hinter mir, kann dazu vielleicht auch was sagen. Also, eigentlich ist es nicht ganz überzeugend, Clomifen zu geben, wenn die Hormonwerte bei allen drei (!) Blutabnahmen okay waren, also zu Beginn des Zyklus, in der Mitte und in der zweiten Zyklushälfte. In der Kiwu-Praxis wird leider manchmal bloß der Basis-Hormonstatus zu Beginn des Zyklus gemacht, der z.B. eine eventuelle Gelbkörperschwäche in der zweiten Zyklushälfte nicht erfasst. Es kommt darauf an, wie gründlich man bei Dir war. Clomifen wird oft auch aus Verlegenheit verschrieben, weil es einen Versuch wert ist. Wenn es nach einigen Zyklen bei Dir keinen Erfolg bringt, solltest Du eine diagnostische Bauchspiegelung erwägen, bei der eventuelle Schwangerschaftshindernisse (verschlossene Eileiter, Myome, Endometriose u.v.m.) entdeckt und beseitigt werden können. Diese sind nicht selten und können von außen per Ultraschall nicht erkannt werden. Eigentlich wird unter Clomifen eine Ultraschall-Überwachung empfohlen, um zu schauen, ob nicht zuviele Follikel heranreifen (Mehrlingsrisiko) und auch, ob wirklich ein Eisprung stattfindet. Dies machen aber nicht alle Ärzte, weil es nicht UNBEDINGT nötig ist. Das Zwillingsrisiko bei Clomifen beträgt etwa 14 Prozent. Ich würde durchaus einen Versuch mit Clomifen machen, aber nicht zu lang. Wenn es nicht hilft, sollte weitere Ursachenforschung erwogen werden. Ich selbst habe vor Einnahme des Clomifen eine Bauchspiegelung machen lassen, bei der einige störende Endometriose-Herde (gutartige Schleimhautinseln im Bauchraum) entfernt wurden. Liebe Grüße, Bonnie