Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Chlamydien-Infektion - Nachtrag

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Chlamydien-Infektion - Nachtrag

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Hallo, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich gerade in der 25. SSW bin. Tine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Tine, ja, die Behandlung und deren Erfolgskontrolle bei der Frau ist in jedem Fall ratsam, sinnvoll und bedenkenlos durchführbar. Das bei nichtschwangeren Personen, wie dem Partner eingesetzte Antibiotikum kann man in der Schwangerschaft nicht verwenden. Infolge Chlamydien werden Kinder nicht geschädigt. Wichtig ist aber, wie schon erwähnt, eine Mitbehandlung des Partners, um einen Erfolg zu garantieren. Und dieses auch dann, wenn er symptomfrei ist. Zu den Chlamydien und ihre Bedeutung hier noch ein paar Anmerkungen: Die Chlamydien sind kokkenartige Bakterien, die früher zu den "großen Viren" gerechnet wurden, weil sie als Zellparasiten in den Zellen leben und mit 200-400 nm sehr klein sind. Gegen die Zugehörigkeit zu den Viren spricht allerdings ihr eigener Stoffwechsel (den Viren nicht haben). Normalerweise werden Chlamydien-Infektionen zu den Geschlechtskrankheiten gezählt. Einige Arten können die Gewebe der Atemwege befallen, sie sind die Erreger von Lymphogranuloma inguinale, Trachom und Einschluß-Konjunktivitis (Schwimmbad-Konjunktivitis). Gefürchtet sind außerdem die Papageienkrankheit (C.ornithosis beziehungsweise psittaci), möglicherweise auch eine Form der Katzenseuche. Die Infektion mit Chlamydien ist die zweithäufigste sexuell übertragbare Krankheit weltweit. Es gibt verschiedene Arten dieser Bakterien. Verantwortlich für Infektionen des Harnwegs- und Geschlechtstraktes sowie eines neugeborenen Kindes ist Chlamydia trachomatis. Eine Infektion verläuft häufig ohne Beschwerden. Deshalb kann sie leicht auch unerkannt sexuell übertragen werden. Die Folgeschäden, die aus einer solchen unerkannten und somit unbehandelten Infektion entstehen können, sind jedoch erheblich. Bei Frauen kann es zu Harnwegs-, Gebärmutterschleimhaut- und Eileiterentzündungen kommen. Bei Männern kann die Entzündung Harnleiter, Prostata und Nebenhoden betreffen. Die Infektion mit Chlamydien ist heute die häufigste Ursache für infektionsbedingte Sterilität bei der Frau und beim Mann. Eine Infektion kann sich bei beiden Geschlechtern auch durch Gelenk-, Augenschleimhaut- und Enddarmentzündungen bemerkbar machen. Da es in der Schwangerschaft zu mütterlichen und kindlichen Infektionen kommen kann, wird seit 1995 jede Schwangere im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen auf Chlamydien untersucht. Im Falle einer Schwangerschaft können diese Keime zu einem vorzeitigem Blasensprung führen und das Frühgeburtsrisiko erhöhen. Unter der Geburt können Sie zu einer Ansteckung beim Neugeborenen mit Augenentzündung, Atemstörungen und Lungenentzündung führen. Dennoch sollte die Frau sich bei Nachweis dieser Keime hier nicht zu große Sorgen machen. Gerade bei den Chlamydien ist ganz früh nicht mit irgendwelchen Folgen zu rechnen. Die antibiotische Behandlung ist für das Kind unbedenklich. VB


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Hallo Tine, ja es ist wichtig, das du das Antibiotikum nimmst, da es Nachher, wenn du es nicht behandelst, dein Baby damit bei der Geburt anstecken kannst, es kann bis zur erblindung führen. Oder aber es kann zu einer Frühgeburt kommen. Und dein Mann muß sich deshalb mit behandeln lassen da ihr Euch beide sonst immer wieder ansteckt, da es Übertragbar ist beim Geschlechtsverkehr. LG Melanie


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