Mitglied inaktiv
lieber dr. bluni hätte noch eine frage zu dem präperat candibene, das ich wegen einer pilzinfektuion zur äußeren anwendung bekommen habe. da es nicht sehr gut wirkte, musste ich es länger anwenden, mind. 3 wochen. jetzt auch noch ab und zu. mein gyn hat es verschrieben, also ist es wohl unbedenklich. aber im präperat sind auch alkohole als bestandteil, werden die nicht über die haut auch in den blutkreislauf gebracht und zum kind transportiert? ich versthe das nicht ganz. ist das trotzdem unbedenklich? das selbe gilt für desinfizierungen. habe früher oftmals bei pickel mit alkohol (anikaschnaps) desinfiziert oder draufgetupft (wirkte gut), kann das in die blutbahn und das kind schädigen. (ich tat das, als ich noch nichts von der ss wusste). gab etwas anikaschnaps auf einen wattepausch und drückte es auf das pickel. entschuldigen Sie die vielleicht blöde frage und genaue beschreibung. mache mir vielleicht zu grosse sorgen. danke, gruss regina
liebe Regina, die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. Eine dreiwöchige Behandlung ist in solchen Fällen sicher nicht notwendig und wenn als Bestandteil Alkohol in Tabletten oder Cremes angegeben ist, ist dieses in der Form ebensowendig bedenklich, wie das lokale Betupfen von Pickeln mit Alkohol. VB