Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich bin Asthmatikerin und sehr anfällig für Bronchitis. Da ich mein Symbicort nicht benutzen darf und somit meine Behandlung abrechen musste, weil ich in der 6. SSW bin, habe ich bereits eine dicke Erkältung, wo sich mittlerweile auch der Husten wieder einstellt. Wie gefährlich ist so eine Bronchitis für mein ungeborenes Baby? Ich mache mir fürchterliche Sorgen, dass etwas schief gehen könnte. Ich weiss, dass ich schnellst möglich ein Alternativmittel finden muss, aber nun bin ich ja schon krank. Kann ich vielleicht inhalieren? Und wenn, was? Ich bin für Ihre Antwort sehr dankbar. Schönes Wochenende Agnes B.
Liebe Agnes B., es ist nicht richtig, dass bei der Asthmatikerin die Therapie abgebrochen werden muss. Im Gegenteil sollte sie in jedem Fall fortgesetzt werden: in der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut. Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Plazenta auf den Feten übergeht. 2. Eine gut behandelte Bronchitis wird in aller Regel folgenlos für das Ungeborene bleiben. 3. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB