Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blutungen trotz Utrogest

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Blutungen trotz Utrogest

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Hallo Dr. Bluni, ich nehme wegen leichter Gelbkörperschwäche in der zweiten Zyklushälfte Utrogest (2 Tabletten abends vaginal). Ich hatte sonst immer schon eine Woche vor der Mens Schmierblutungen. Letzten Monat ist auch alles reibungslos gelaufen und die Mens setzte drei Tage nach dem Absetzen von Utrogest ein. Diesen Monat (heute ist Tag 22) scheint es anders zu sein, denn ich habe heute trotzdem ganz leichte Schmierblutungen, die allerdings erst nach Druck auf Gebärmutter beim/nach Stuhlgang aufgetreten sind, was vorher ohne Utrogest auch meistens der Fall war. Soll ich nun die Dosis auf drei oder vier Tabletten abends erhöhen? Danke für Ihre Antwort! Gruß


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, dieses ist meist kein Grund die Dosis zu erhöhen. Sicher ist es aber sinnvoll, wenn Sie dazu mit IHrer Frauenärztin/Frauenarzt sprechen. VB


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Hallo, habe selbst auch eine Gelbkörperschwäche, auch bei mir hatte Utrogest keinen echten Erfolg. Utrogest bringt laut meiner (neuen) Ärztin oft nichts, weil es die Ursache der Gelbkörperschwäche (GKS), nämlich eine unzureichende Eireifung in der 1. Zyklusälfte, nicht beseitigt. Utrogest wirkt allenfalls "kosmetisch", das heißt, mit etwas Glück blutet es ein bissel später oder weniger. Studien haben übrigens gezeigt, dass die Schwangerschafts-Rate bei GKS unter Utrogest auch nicht erhöht ist. Ist die Ei-Reifung nicht toll, entsteht aus dem leeren Restfollikel nach dem Eisprung kein kräftiger Gelbkörper (quietschgelbe, walnussgroße Drüse, die Progesteron, also Gelbkörperhormon produziert). Daher hilft bei GKS vor allem Clomifen, ein Präparat, das die Eireifung (auch bei vorhandenem, regelmäßigen Eisprung!) optimiert, so dass ein fitter Gelbkörper entstehen kann. Ich selbst habe ewig vergeblich mit Utrogest herumprobiert. Mit Clomifen bin ich im zweiten Zyklus schwanger geworden. Liebe Grüße, Hexe


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Utrogest allein bringt wenig bis gar nichts, da das Problem oft schon in der Eireifung liegt. Bei KiWu-Behandlungen gibt man es allerdings oft prophylaktisch, z.B. nach Clomifen, damit es nicht zu Schwankungen im Progesteronspiegel kommen kann (da ist eine höhere Dosierung üblich, z.B. 2x2 oder 3x2 tägl.) LG, Anna


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Meine FÄ verschreibt mir aber kein Clomifen, weil ich ja eigentlich immer einen ES habe, das war jedenfalls ihr Argument. Sonst müsste ich sie nochmal fragen. Ich bin übrigens ohne Utrogest o.ä. schwanger geworden, sogar recht zügig, allerdings von Anfang an unter Schmierblutungen, dafür hatte ich dann hochdosiertes Utrogest bekommen und dann gingen die Blutungen weg. Aber in der 7. SSW ist es nicht mehr weitergewachsen, weswegen man jetzt aber nicht pauschal sagen kann, dass es wegen der Gelbkörperschwäche passiert ist.


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Bei meiner Tochter brauchte ich auch nichts zu nehmen und da hatte ich auch keine Schmierblutungen, nur vor der Schwangerschaft, aber da habe ich auch nichts verschrieben bekommen. Ändert sich der Zyklus denn mit der Zeit bzw. mit dem Alter? Ich bin doch noch nicht zu alt mit 32.


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Ich habe gehört, dass, wenn man schwanger ist, der Körper genug eigenes Progesteron bildet und man normalerweise keine Tabletten zur Unterstütung braucht. Ist da was Wahres dran? Das würde jedenfalls meine erste Schwangerschaft mit meiner Tochter erklären, die von Anfang an bis zum Schluss völlig problemlos verlief. Oder hängt dies nur mit der Eireifung zusammen?


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Hallo, jap, wenn man schwanger ist, wird auch ein schlapper Gelbkörper fit, er wächst nämlich gleich zu Beginn der SS, statt wie sonst zu verkümmern. Viele Ärzte gehen daher längst dazu über, auch bei Schmierblutungen in der Früh-SS kein Utrogest mehr zu verschreiben (meine Ärztin auch nicht). Die Erfahrung zeigt nämlich, dass man eine FG auch durch Hormongaben nicht verhindern kann. Dies bedeutet, dass - entgegen früherer Meinung - frühe Fehlgeburten nicht auf einen Gelbkörpermangel zurückgehen. Man vermutet vielmehr Störungen bei der frühen Zellteilung, wie sie der Natur leider einfach sehr oft unterlaufen. Ich bin übrigens auch zweimal spontan schwanger geworden. Beim dritten Mal hat es nur mit Clomi geklappt, weil ich inzwischen statt einer leichten wohl eine stärkere Gelbkörperschwäche entwickelt hatte. Hier ist Clomi das Mittel der Wahl, auch wenn viele Ärzte es immer noch trotzdem erstmal mit Utrogest probieren. Grüßle, Hexe


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das hat nicht unbedingt was mit dem Alter zu tun - bin selbst noch keine 30. Ich habe die gleichen Infos wie meine Vorschreiberinnen - mittlerweile wird Utrogest eigentlich fast nur noch in der KiWu-Therapie eingesetzt (um da den seltenen Fall auszuschließen, dass man zwar eigentlich genug Progesteron bildet, aber es wohl manchmal zu kurzfristigen Schwankungen bzw. Abfällen kommen kann - was man mit Utrogest halt vermeiden will. Hat nach oft jahrelanger und teurer KiWu-Behandlung (die echt keinen Spaß macht!) wohl auch seine Berechtigung, dass man dann jedes noch so kleine vermeidbare(!) Risiko eben ausschließen will, wenn es dann endlich geklappt hat. Für normal entstandene Ssn wird dies jedenfalls nicht empfohlen. Und bei Schmierblutungen ist es vielleicht eher die Phychologie dahinter, die hilft - man schon sich, legt sich ins Bett, nimmt die Tabletten, und glaubt dann eher, es wird schon wieder. LG, Anna


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