Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Blasensprung SSW 22+5

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Blasensprung SSW 22+5

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Meine Frau hat am obigen Tag nach einem spontanen Blasensprung kräftig Fruchtwasser verloren und liegt seitdem mit strenger Bettruhe. Bislang keine Wehen, prophylaktisch Tokolyse 3 ml/h, Samstag/Sonntag Gabe von Celestan zur Unterstütz. der Lungenreife, CRP zwischen 0,6 und 1,2, die letzten Tage eher niedrig. Aber seit 2 Tagen minimale Blutungen mit der Folge das sich Cervix von Samstag ca. 3,5cm auf aktuell ca. 2cm verkürzt hat bei geschlossenem Muttermund.Das Kind ist trotz stark reduziertem Fruchtwasser (kleine Depots sind Dopplersonographisch nachgewiesen) vital, beweglich, normal groß und schwer. Ärtzlicherseits wird uns eine Verlegung in eine Spezialklinik wie Uni D'dorf empfohlen. Nun zu meiner Frage: Ist der heutige Zeitpunkt 23+3 nicht für das Kind von der Reifung her zu früh? Da wir ein gesundes Kind haben stellt sich die schwere Frage, ob man die Natur zum jetzigen Zeitpunkt überfordert wenn man technisch alles bereitstellt das Kind am Leben zu halten? Ist die Reife nicht noch zu unvollständig? Bislang tendieren wir dazu in Moers ein paar Tage noch auf die 24. SSW zuzusteuern. Vielleicht erreicht mich Ihr Tipp noch rechtzeitig. Vielen Dank


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Holger, die beiden Kliniken in Moers sind mir persönlich bestens bekannt, dennoch ist die Empfehlung, die Frau mit einer solchen Situation in ein Perinatalzentrum, wie die Uni Düsseldorf zu verlegen, völlig richtig. Die andere Frage, die natürlich vor Ort oder auch mit einem Perinatalmediziner diskutiert werden muss ,ist die, wie die Chancen für das Kind stehen, wenn es deutlich vor der 25. SSW zur Welt kommt. Das Risiko, dass dieses mit erheblichen Folgen verbunden sein sollte hier ebenso, wie die grundsätzliche, auch ethische Frage, ob man der Natur seinen Lauf lässt, erörtert werden, Hierbei wird den Eltern sehr viel abverlangt, wie die Erfahrung lehrt. V.Bluni


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Erstmal tut es mir für Euch sehr leid und ich hoffe das sich alles zum Guten wendet. Aber ich persönlich würde alles für mein Kind tun, aber die Entscheidung liegt bei Euch. Bei Stern TV kam am Mittwoch erst ein Bericht, 2 von 3 Kind sind in so einer frühen Entbindungswoche krank. Ihr müsst für Euch entscheiden, ob ihr auch mit einem behinderten Kind leben könnt und ob ihr die KRaft dafür aufbringen könnt. Wiederum kann es auch sein, das dem Kind nichts fehlen wird. Ich hoffe für Euch, das ihr die richtige Entscheidung trefft. Ich würde jedenfalls die Entscheidung dem Kind überlassen. Wenn es leben will, wird es kämpfen und auch schaffen. Wird es die Kraft nicht haben, wird auch die beste Apparatemedizin nichts helfen. Alles Liebe Doreen


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Vielen Dank für Ihre Stellungnahme Herr o.Frau? Bluni. Wir sind nun bei Tag 23+4 angelangt und tragen gemeinsam die Entscheidung in Moers zu bleiben. Herr Niedner und sein Team leisten hervorragende Arbeit, so dass die Psyche meiner Frau zu diesem Zeitpunkt in keinem KH besser betreut sein könnte. Der Zeitpunkt auch alles technisch mögliche dem Kind zur Verfügung zu stellen, ist seitens der Natur für uns noch nicht gekommen. Wobei diese Entscheidung sicher bald (in einer Woche?)ansteht. Was halten Sie von der Idee, bei rückblickend keimfreier Situation in der Gebärmutter (kann man das überhaupt 100 % feststellen?), den Muttermund in der 24.SSW chirurgisch zu verschliessen? Vielen Dank Holger


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Habe in der Aufregung ganz Ihr Photo übersehen. Sorry Vincenzo.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Holger, sofern dieses Vorgehen seitens der Klinik vorgeschlagen wird, wäre dieses sicher eine Option, die man hat. Dieses kann aber immer nur im Einzelfall vor Ort entschieden werden, da man hier in einer derart prekären Situation kaum allgemein gültige Vorschläge machen kann. Am besten hier in der Klinik, ggf. auch durch den Chef, Herrn Prof. Niedner, entsprechend beraten lassen. VB


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