Hallo Dr. Bluni,
habe eine frage. Bin jetzt in der 30 ssw. und war letzte Woche beim Frauenarzt. Er hatte festgestellt, dass das Baby in der SL schon liegt und sehr auf den Muttermund drückt. Ich merke das manchmal auch beim laufen. Der Muttermund hat sich auf innerhalb von 24 std. von 3,8 auf 3,4 cm verkürzt. Ich weiß, das ist noch in Ordnung. Aber kann es sein, da das Baby so auf den Muttermund drückt, das es eventuell früher kommt?
Und noch eine frage, ich muß jetzt am Mittwoch zum doppler ultraschall da verdacht auf geringere Fruchtwasser ist. Bei mir liegt die Fruchtwassermenge bei 10. Ich weiß das das noch in der Norm liegt. Wodurch kommt das? Ich bin auch kein Mensch der viel trinkt. Kann das auch dadurch kommen?
Danke im voraus
lg
Lana
Mitglied inaktiv - 04.10.2009, 21:57
Antwort auf:
Baby drückt auf den Muttermund
Liebe Lana,
1. aus einer solchen Beschreibung: „der Kopf ist tief“ lässt sich kaum ein objektivierbarer Befund ableiten.
Vielmehr ist dann zu klären, wie der UntersucherIn den Befund einschätzt. Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob die Frau Beschwerden (Kontraktionen oder gar Wehen hat)hat, ob sich Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide finden, die auch der Auslöser von Wehen sein können oder ob sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine Verkürzung des Gebärmutterhalses finden.
Dieses kann immer nur der untersuchende Arzt/Ärztin einschätzen und in der Frage, ob eine Frühgeburt droht, bedarf es schon eines objektivierbaren Befundes, bevor man sagen kann, hier drohen vorzeitige Wehen oder gar eine vorzeitige Eröffnung des Muttermundes.
2. generell lässt sich eine verminderte Menge an Fruchtwasser (Oligohydramnion) im letzten Schwangerschaftsdrittel in 3-5% aller Schwangerschaften nachweisen.
Deshalb kann sich häufig schon mit einer ausreichenden Trinkmenge der Frau die Fruchtwassermenge verbessern, sofern es für die verringerte Fruchtwassermenge keine anderen Ursachen gibt.
Deshalb muss ein Oligohydramnion nicht gleich auf eine Störung des Kindes hindeuten. Es bedeutet jedoch, dass der Befund sonographisch kontrolliert wird. Und bei Unklarheiten oder anderen Hinweiszeichen, sollten dann je nach Bedarf neben einer verminderten Funktionsleistung des Mutterkuchens auch Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen oder genetische Störungen ausgeschlossen werden.
Dazu gehört dann auch die Doppleruntersuchung per Ultraschall, um eine Minderfunktion der Plazenta auszuschließen.
Im zweiten Drittel findet sich ein Oligohydramnion nur in 0,2% der Schwangerschaften. In diesen Fällen findet man in 5-10% Chromosomenstörungen und in den überwiegenden Fällen Nierenanlagestörungen.
Insofern sollten Sie immer die individuelle Einschätzung Ihrer Ärztin/Arzt abwarten und dann schauen, was die ggf. durchgeführte, spezielle Ultraschalluntersuchung erbringt.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 05.10.2009