Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Arrhytmie beim Ungeborenen - unbedenklich?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Arrhytmie beim Ungeborenen - unbedenklich?

veles

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Guten Tag, bin in der 28 SSW, bei einer Ultraschalluntersuchung in der ca. 24 SSW hat mein Frauenarzt eine Herzrhythmus-Störung (Arrhythmie) beim Baby festgestellt. Bisher war alles in Ordnung, sehr genau alle Organe beobachtet etc. und keine beunruhigende Befunde festgestellt. Der FA hat mich beruhigt, dass dies höchstwahrscheinlich hormonell bedingt ist und sich "heraus wächst" nach der Geburt. Ich bin aber etwas unruhig und habe bei der letzten VU nachgefragt, ob man denn nicht jetzt schon etwas dagegen unternehmen kann oder ob eine weitere Untersuchung notwendig ist. Mein FA meinte : Nein, wenn man etwas machen kann , dann erst nach der Geburt". Im Internet habe aber anderes gelesen. Würde gerne eine zweite Meinung einholen bzw. eine zweite Untersuchung machen. Meine Fragen: 1. Gibt es häufig solche Fälle von "hormonell bedingter" Arrthythmie? 2. Wenn man eine weitere Untersuchung bei einem anderen Arzt macht - welche Untersuchung wäre das? Ultraschall, Echokardiografie...? 3. Gibt es einen bestimmten Zeitpunkt, der besonders günstig für diese Untersuchung ist? Vielen Dank für Ihre Zeit! Velesi


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Velesi, es handelt sich bei diesen fetalen Arrhythmien um kindliche Herzrhythmusstörungen. Sie haben zum Teil unterschiedliche Ursachen und demzufolge auch eine unterschiedliche Bedeutung und therapeutische Konsequenz In der sicher überwiegenden Zahl sind es –wie Ihr Frauenarzt ja auch schon gesagt hat - meist sporadisch auftretende und nur kurz anhaltende Rhythmusstörungen, ohne klinische Bedeutung. Sofern der/die Untersucher(in) den Eindruck gewinnt, dass diese Herzrhythmusstörungen anhalten, wird es in jedem Fall sinnvoll sein, dass ein Ultraschallspezialist für pränatale Diagnostik (DEGUM II oder III-Qualifikation) in einem entsprechenden Zentrum hinzugezogen wird, der/die auch kindliche Herzfehler mit Hilfe der fetalen Echokardiographie ausschließen kann. Gegebenfalls kann ein Kinderkardiologe diese Veränderungen weiter beurteilen. Rhythmusstörungen des Kindes, bei denen die Mutter Medikamente einnehmen muss, sind eher selten. Insofern stimmen Sie sich am besten mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab, ob er/sie eine entsprechende Mituntersuchung für indiziert hält. VB


veles

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Guten Abend Dr. Bluni, herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Es ist toll, dass Sie sich die Zeit für uns alle im Forum nehmen - danke! Schöne Grüße Velesi


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