Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Antibiotika präventiv gg. Infektion (Blutungen/Hämatom)

Dr. med. Christian Karle

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Antibiotika präventiv gg. Infektion (Blutungen/Hämatom)

Nina985

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Hallo Herr Dr. Karle, Ich habe Ihnen letzte Woche wegen meines Hämatoms geschrieben. Das plagt mich leider schon von Beginn meiner Schwangerschaft. Seit 10 Tagen habe ich anhaltend frische Blutungen (mehr als periodenstark). Beim Arzttermin am Freitag sah man, dass es sich durch die Blutungen verkleinert hat (1,7×1cm). Ich habe hier aber viel gelesen, dass die größte Gefahr eine mögliche Infektion ist, die zu einem vorzeitigen Blasensprung führen kann. Ich habe meinen Arzt darauf angesprochen und er hat zur Kontrolle mal einen Abstrich gemacht. Die Ergebnisse bekomme ich erst Mitte/Ende dieser Woche. Er hat mir nach langem Überlegen auch vorsorglich 2 Antibiotika verschrieben...das aber eigentlich auch nur auf explizites Anfragen von mir, weil ich durch die Beiträge hier verunsichert war von Frauen, die eine Infektion und Blasensprung hatten. Die Größe des Hämatoms sah er eher unkritisch, aber weil ich eben schon seit einer Woche so stark blute, hat er mir die Antibiotika doch verschrieben. Jetzt bin ich total unsicher, ob ich die Antibiotika schon präventiv nehmen soll, ohne Diagnose. Cefuroxim soll ja unbedenklich im 2. Trimester sein, aber das andere, Metronidazol, wird ja nicht so unkritisch gesehen. In jedem Fall würde das die Plazenta passieren und mein Kind würde es auch abbekommen. Wie würden Sie das Risiko einer Infektion bei anhaltenden Blutungen einschätzen? Ist die Einnahme der Antibiotika wirklich unbedenklich ohne konkrete Diagnose? Wäre noch genug Zeit, einen Blasensprung zu behandeln, wenn man die Antibiotika erst bei potentieller Diagnose anwendet? Macht zusätzlich die Eigenkontrolle des ph Wertes zu Hause Sinn? Ich will meinem Kind auf keinen Fall gefährden, möchte aber natürlich auch keine Infektion riskieren. Vielen Dank


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, von einer blinden Antibiotikaprophylaxe in der 17. SSW halte ich nicht viel. Da gibt es auch keine guten Zahlen, die den Nutzen hier belegen. Eine pH Selbstkontrolle und eine großzügige Behandlung mit Milchsäurebakterien sind da doch effektiver. Solange das Hämatom abfließen kann, ist die Infektionsgefahr überschaubar. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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