Anthea
Guten Tag, Dr. Bluni, ich bin sehr frisch schwanger (7+2). Herzschlag wurde an zwei US-Terminen gesehen, Embryo wächst. Nun habe ich Angst... Ich habe einen Uterus Unicornis. In meiner ersten Schwangerschaft wurde in Woche 28 eine Gebärmutterhalsverkürzung auf 2 cm festgestellt sowie vorzeitige Wehen. Ab da musste ich strikt liegen und unser Sohn kam dann doch zeitgerecht und auf natürlichen Wege zur Welt. In dieser ersten Schwangerschaft war ich bereits sehr vorsichtig und habe mich nie angestrengt, viel gelegen und gesessen. Gearbeitet habe ich als Lehrerin zwar normal, aber eben vorsichtig. Trotzdem bekam ich frühzeitige Wehen. Jetzt beim zweiten Mal wurde ich durch eine ICSI schwanger, weil mein Mann plötzlich Azoospermie aufwies. Wir haben lange gekämpft... Und nun kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, arbeiten zu gehen. Den Alltag mit kleinem Kind zu wuppen, finde ich gerade anstrengend genug. Ich habe einfach irre Angst, die Schwangerschaft zu riskieren. Mein Frauenarzt, der meine Geschichte ja kennt, hat mich von sich aus nicht krankgeschrieben. Erst auf Anfrage und auch erst mal nur zwei Wochen. Oder mache ich mich selbst verrückt? Können vorzeitige Wehen so früh noch gar keine Rolle spielen? Macht es nichts, wenn mein Bauch weh tut nach etwas mehr Bewegung, ist das normal und ungefährlich? Viele Grüße Anthea
Liebe Anthea, 1. sofern es eine solche anatomische Variante und auch eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen gibt, wird es meines Erachtens das Sinnvollste sein, dieses schon früh individuell mit einem Perinatalzentrum abzustimmen 2. eine grundsätzliche Empfehlung zur Schonung, um vorzeitigen Wehen vorzubeugen, gibt es nicht, denn dafür gibt es überhaupt keine evidenzbasierten Daten. Stimmen Sie sich dazu aber bitte mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Liebe Grüße VB
Mitglied inaktiv
Bewegungsmangel ist ja an sich eher nachteilig für die Gesundheit und normalerweise nicht förderlich. Erst wenn der Arzt tatsächlich Ruhe und Schonung verordnet, sollte man sich schonen. Übersteigerte Ängste und fehlendes Stressbewältigungssystem wirken sich nachweislich negativ auf das Ungeborene aus. Vermeide bitte dich reinzusteigern in Ängste. Gut ist, sich viel im Freien an der Sonne und an der frischen Luft körperlich (moderat) zu betätigen. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, im Beruf zu arbeiten, steht dir ja der Weg immer offen über unbezahlten Urlaub. Wenn es am ersten Kind und Haushalt liegt, dass du die Berufstätigkeit nicht schaffst, hast du vielleicht ein zu großes Deputat - dann solltest du das deinen Möglichkeiten entsprechend selber verringern. Dafür brauchst du keinen Arzt.
Anthea
Hallo, danke für die Antworten! Uriah, ich werde versuchen, lockerer an das Thema Bewegung ranzugehen, wobei ich mit kleinem Kind ja immer auf Achse bin und dann mal froh, wenn er in der Kita ist und ich aufs Sofa kann. Jetzt noch arbeiten, würde heißen, den ganzen Tag rumzulaufen, denn als Kunstlehrerin an einer Gesamtschule gibts kein Rumsitzen. Nicht-Schwanger hat mich die Doppelbelastung belebt und war nicht zu viel. Jetzt schon. Und in meiner ersten Schwangerschaft kamen die vorzeitigen Wehen immer bei Arbeiten, wenn ich im Unterrichtsgeschehen war. Ich muss noch mal in mich gehen und schauen, wie es sich entwickelt... LG, Anthea