Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

an doc bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: an doc bluni

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sehr geehrter doc, ich bin nun anfang der 32. ssw und seit der 20. ssw hat sich mein gebärmutterhals kontinuierlich verkürzt. seit der 28. ssw schone ich mich und nehme unmengen von magnesium (700-1000 mg täglich) trotz der schonung und magnesiumeinnahme ist mein gmh nun nur mehr bei 1,5 cm. mein FA sieht das recht locker und sieht offenbar keine veranlassung, irgendetwas anzuordnen. mich würde interessieren, wie groß die chancen sind, mit so einem befund noch ein weilchen (35. ssw wäre mein ziel) durchzuhalten? bedeutet ein verkürzter gmh immer, dass es zu einer frügeburt kommen muss?? was mich auch noch interessieren würde, ist die ursache für diese vorzeitigen wehen (laut FA haben die das ganze ausgelöst). kann das ganze geschehen auf ein hormonelles ungleichgewicht zurückzuführen sein? ich habe nämlich PCO, kann das auch einen einfluss auf den verlauf der schwangerschaft haben? für die beantwortung dieser fragen wäre ich sehr dankbar, melony


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Melony, 1. physiologischerweise verkürzt sich der Gebärmutterhals gegen Ende der Schwangerschaft immer, was ein Zeichen dafür ist, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt vorbereitet. Kommt es jedoch früh zu einer Verkürzung deutlich vor der 34. SSW, dann bedeutet dieses, je nach Ausprägung eine Risikoerhöhung für eine Frühgeburt. Diese Verkürzung wird durch eine vorzeitige Wehentätigkeit hervorgerufen, wobei die genauen Entstehungsmechanismen bis heute nicht eindeutig geklärt sind. Eine bakterielle Besiedlung ist sicher nur eine Erklärung. Die Länge alleine lässt keine Rückschlüsse zu, außer, dass man sagen kann, dass eine Länge von weniger als 2,5 cm mit einem erhöhten Risiko der Frühgeburt einhergeht und deshalb entsprechende Empfehlungen und Maßnahmen ausgesprochen werden. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn bekannt ist, ob Beschwerden, wie Kontraktionen oder vorzeitige Wehen vorliegen oder es Hinweise für eine Entzündung im Bereich der Scheide gibt. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden. In einigen Fällen hilft die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. ein Zusammenhang mit einer hormonellen Situation ist hier aber meist nicht gegeben. VB


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