Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage bzgl. Amniozentese von heute vormitttag. Da ich einen Termin für die Amniozentese erst in der 17. SSW habe bin ich interessiert ob das o.k. ist. Wie wird im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs weiter verfahren ? Ist es dann nicht schon ziemlich spät dafür? Was kann bei einer Amniozentese alles festgestellt werden und wie sicher ist das denn?
hallo Loris, auch in der 17. SSW ist es für eine Amniozentese nicht zu spät. Das Verfahren hatte ich Ihnen ja schon beschrieben. Die Amniozentese (Fruchtwasserpunktion)wird allgemein zwischen der 15. und 16. Woche nach dem ersten Tag der letzten Menstruation der Frau durchgeführt. In speziellen Fällen kann ein späterer Untersuchungstermin in Erwägung gezogen werden. Im allgemeinen besteht für die Amniozentese ein Fehlgeburtsrisiko von ca. 1%. Mögliche Komplikationen können aus einem Fruchtwasserverlust durch den unvollständigen Verschluss der Eihäute nach dem Entfernen der Punktionsnadel entstehen. Dies kann zu Wehen führen, welche unter bestimmten Umständen nicht beherrschbar sind. Kleinere Blutungen sind sehr selten und Infektionen sind aufgrund der optimalen hygienischen Bedingungen sehr selten. Durch die Beurteilung der Chromosomen auf Struktur und Anzahl können Abnormalitäten ermittelt werden. Ein Beispiel für eine numerische Chromosomenveränderung (also in der Anzahl) ist das Down-Syndrom. Man kann neben der Genetik familiäre Stoffwechselstörungen oder kindliche Infektionen ausschließen. Im Rahmen der Genetik wird nach den Trisomien 21,13,18, Monosomien, dem Turner-Syndrom und einigen anderen chromosomalen Störungen geschaut. Die Mehrzahl der Neuralrohrdefekte, welche mit einer AFP (Alpha-feto-protein)-Erhöhung vergesellschaftet sind, können mit Hilfe der Amniozentese erkannt werden. Bei gegebener Indikation können spezielle Untersuchungen auf genetische Erkrankungen oder Enzymdefekte durchgeführt werden. Eine Garantie für ein Kind ohne eine genetische Erkrankung kann keine Methode der Pränataldiagnostik geben. Pränatale Diagnostik wird zur Identifizierung diagnostizierbarer Probleme unter klarer Indikation angewendet Die Ergebnisse der Chromosomenuntersuchung zeigen eine 99%ige Sicherheit. Die Wartezeit für das Ergebnis beträgt so 2-3 Wochen, kann aber durch eine besondere Untersuchung (FISH) auf zwei Tage verkürzt werden. Es sollte unter Abwägung der Risiken und der Konsequenzen, die man evtl aus einem schlechten Ergebnis zieht, ein ausführliches Gespräch zwischen der Frau, dem Partner und dem Frauenarzt stattfinden. VB
Mitglied inaktiv
Entscheiden Sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch nach der 16. Woche sollten Sie und Ihr Partner sich darauf vorbereiten, dass dies meist nicht mehr vergleichbar ist mit einem Abbruch, der zu einem früheren Zeitpunkt mittels Ausschabung oder Zerteilung und Absaugung des heranwachsenden Kindes vorgenommen werden kann. Ihr Baby ist für diese Methoden wahrscheinlich bereits zu groß und muss darum „normal“ geboren werden. Da allerdings der Körper der Frau auf die Schwangerschaft eingestellt ist, spricht er meist nur sehr „widerwillig“ auf die künstliche Geburtseinleitung an. Die Geburt dauert darum bei vielen Frauen sehr lang und kann schmerzhafter verlaufen als eine Geburt zum natürlichen Entbindungszeitpunkt. Auch muss nach der Geburt des Kindes u.a. die Plazenta (Mutterkuchen) häufig operativ entfernt werden, da sie nicht von selbst als Nachgeburt abgeht. Eine Ausschabung wird in der Regel vorgenommen. Ein Kind ist in diesem Stadium der Schwangerschaft meistens voll entwickelt, sofern die festgestellte Besonderheit oder andere Einflüsse das Wachstum und die Reifung nicht beeinflusst haben. Je fortgeschrittener die Schwangerschaft ist, desto entwickelter wird Ihr Baby sein. Für viele Elternpaare ist die 22. Schwangerschaftswoche eine Art Stichdatum für ihre Entscheidung zu einem Schwangerschaftsabbruch, denn ab diesem Zeitpunkt gelten die meisten Babys als bedingt lebensfähig. Das heißt, sie könnten mit medizinischen und technischen Möglichkeiten theoretisch am Leben gehalten werden, bis ihr Körper sich an die Umstände außerhalb des Mutterleibes angepasst hat. Voraussetzung ist natürlich, dass die festgestellte Besonderheit dem nicht entgegen spricht. Für viele Eltern, die sich für einen sogenannten Spätabbruch (= nach der ca. 22. Woche) entschieden haben, ist das Wissen um die prinzipielle Lebensfähigkeit ihres Babys oft noch lange Zeit äußerst belastend. Es kommt auch vor, dass Babys den späten Schwangerschaftsabbruch überleben bzw. erst nach der Geburt sterben. Hier kommt es u.a. auch auf die Methode an, mit der die Schwangerschaft beendet wird: Um die Geburt eines lebenden Kindes zu vermeiden, wird in vielen Fällen dem Baby vor der Geburt unter Ultraschallkontrolle eine Flüssigkeit per Spritze verabreicht, die zum Herzstillstand und somit zum Tode führt. Lebendgeburten sind so nicht möglich, anders als bei einem Kaiserschnitt (wird nur in besonderen Fällen gemacht) oder der hormonellen Einleitung, bei der davon ausgegangen wird, dass das Kind die Belastung der häufig sehr langen Geburt nicht übersteht und unter den Wehen verstirbt. Sie sollten sich zeitig mit der Frage auseinander setzen, ob Sie Ihr totes Kind nach der Geburt anschauen und ob und wenn ja auf welche Weise Sie sich von ihm verabschieden, es vielleicht sogar beerdigen lassen möchten (oder müssen). Es ist wichtig, dass Sie dies mit dem Krankenhauspersonal, das Sie begleiten wird, frühzeitig klären, damit man sich in der Klinik darauf einstellen kann. Quelle: http://www.regenbogenzeiten.de
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